17. September 2025 – dpa

Musikfestival für Talente

Nina Chuba singt überraschend auf Reeperbahn-Festival

Hamburg steht wieder vier Tage für Rock, Pop, Indie und Hip-Hop - größtenteils mit unbekannten Künstlern. Doch ein großer Name ist zu Beginn des Reeperbahn-Festivals auch dabei.

Die Sängerin Nina Chuba (26) hat das Publikum des Reeperbahn-Festivals mit einem Überraschungsauftritt begeistert. Dieser war erst am Morgen angekündigt worden. Bereits Stunden vor ihrem Gig am ersten Tag des viertägigen Clubfestivals waren nach einer Social-Media-Ankündigung tausende größtenteils junge Menschen zu der Mini-Bühne auf dem Heiligengeistfeld im Hamburger Stadtteil St. Pauli geströmt.

Die Veranstaltung gilt als das größte Club- und Branchenfestival Europas. 450 Nachwuchsacts treten sowohl auf Hinterhof-Bühnen, in kleinen Musikclubs oder mittelgroßen Konzerthallen als auch auf dem Heiligengeistfeld und in der Elbphilharmonie auf. Viele hoffen auf den großen Erfolg. Denn das Clubfestival gilt als Sprungbrett auf die internationale Bühne.

Diesen Weg der kleinen Schritte ist auch Nina Chuba gegangen. Deshalb erachtet sie Musikclubs als enorm wichtig für die Entwicklung von Musikerinnen und Musikern. «Ich bin ganz doll froh, dass ich vor allen Dingen meine Live-Entwicklung in einer schönen Treppchen-Form machen konnte, von den wirklich ganz kleinen Bühnen vor 100 Leuten zu den ganz großen Bühnen vor 50.000 oder 60.000 Leuten. Das ist ein sehr schönes Gefühl», sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. Dadurch habe sie einfach einen anderen Bezug zu der Berühmtheit, die man dann irgendwann erreiche.

«Manche Künstler konnten das nicht, wie zum Beispiel ein Apache207, der über Corona so berühmt geworden ist, dass er sofort einen ersten Live-Auftritt in einer Arena hatte. Ich glaube, das muss ganz komisch für den Kopf sein und ich weiß nicht, ob ich das geschafft hätte.»

Sie sei deshalb sehr froh, dass sie am Anfang die kleinen Bühnen hatte und dann langsam immer größer wurde und dadurch auch die Fanbase mitwachsen konnte. «Manchmal sehe ich im Publikum auch Fans, die sind von Anfang an da und das ist irgendwie ganz schön», sagte die Rapperin. Ihren Durchbruch hatte sie im Sommer 2022 mit ihrem Ohrwurm «Wildberry Lillet». 2023 landete ihr Debüt-Album «Glas» ebenfalls auf Platz Eins der deutschen Charts. Am Freitag erscheint ihr neues Album «Ich lieb mich, ich lieb mich nicht».

Auf dem Reeperbahn-Festival strecken nicht nur Musikfans ihre Fühler nach neuer, frischer Musik aus, sondern auch internationale Plattenfirmen und Musiklabels.

Die Fachbesucherinnen und -besucher nutzen das Festival zum Vernetzen und Entwickeln von Konzepten für die Zukunft. Denn die Branche steht vor großen Herausforderungen. Dazu zählt die Konkurrenz durch künstliche Intelligenz.

Dass zunehmend weniger junge Leute Konzerttickets für die kleineren Konzerte kaufen, ist Festivalgründer Alexander Schulz zufolge aktuell ebenfalls eine Belastung für die Branche. Hier gilt es, gemeinsam neue Konzepte für die Nachwuchsförderung zu entwickeln.

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