30. Juli 2020 – dpa
Ein gemütlicher Abend mit Alkohol und einer Zigarette hat in Güstrow für die Räumung einer großen Senioren-Wohnanlage gesorgt. Ein Sessel hatte Feuer gefangen. Nun wird gegen die Mieterin und ihren Gast ermittelt.
Güstrow (dpa/mv) - Ein Brand in einer großen seniorengerechten Wohnanlage in Güstrow hat am Mittwochabend einen Großeinsatz von Polizei und Rettungskräften zur Folge gehabt. Dabei wurden eine 58-jährige Bewohnerin und ihr 59-jähriger Besucher verletzt geborgen und kamen in eine Klinik, wie eine Polizeisprecherin am Donnerstag sagte. In ihrer Wohnung sei das Feuer ausgebrochen, vermutlich durch eine Zigarette, die einen Sessel in Brand setzte. In der Wohnanlage in der Südstadt befinden sich 120 Wohnungen, in denen zu einem großen Teil Menschen mit eingeschränkter Bewegungsfähigkeit leben.
Das große mehrgeschossige Gebäude wurde wegen des Brandes im zweiten Obergeschoss zu großen Teilen geräumt. Die Evakuierung gestaltete sich nach Polizeiangaben schwierig, so dass auch Bereitschaftspolizei herangezogen werden musste, um viele der älteren Bewohnern herauszubringen. Nach Abschluss der Löscharbeiten mussten Bewohner von zwölf Wohnungen in Ausweichquartieren untergebracht werden. Die Brandwohnung sei zerstört, etliche Wohnungen in der Etage seien nicht nutzbar.
Die Kosten für die Beseitigung der Schäden schätzten die Betreiber auf mehrere zehntausend Euro. Die 59-Jährige und ihr Gast hatten noch versucht, den brennenden Sessel selbst zu löschen, was aber misslang und wobei sie sich verletzten. Bei der Frau seien 1,9 Promille Atemalkohol gemessen worden. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der fahrlässigen Brandstiftung.