26. November 2025 – dpa

Bürgerschaft

10.000 Unterschriften gegen geplante neue Oper

Der Milliardär Klaus-Michael Kühne will bis zu 340 Millionen Euro in Hamburgs neue Oper in der Hafencity investieren. Kurz vor der Abstimmung in der Bürgerschaft gibt es Protest.

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Die Initiative hat 10.000 Unterschriften gegen die Kühne-Oper gesammelt.

Vor der Abstimmung in der Hamburger Bürgerschaft über den Bau einer neuen Oper hat die «Initiative zu den Opernplänen» 10.000 Unterschriften an den Senat übergeben. Die Aktion werde von einem breiten Bündnis getragen, das die vielen Kritikpunkte an den Opernplänen in einem Positionspapier gebündelt und alle Hamburgerinnen und Hamburger eingeladen hat, sich mit der Unterzeichnung der Online-Petition anzuschließen, teilte die Linksfraktion mit.

Zu den Erstunterzeichnern der Petition gehören der Arbeitskreis Hamburg Postkolonial, das Netzwerk HafenCity, der AStA der HafenCity Universität, das Gängeviertel und die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA).

Kritisiert wird insbesondere, dass der Senat die historische Verantwortung im Zusammenhang mit der NS-Vergangenheit des Unternehmens Kühne + Nagel ausblende. «Die millionenfachen Gewinne aus Transporten geraubten jüdischen Eigentums während der Besatzungszeit in Westeuropa bildeten einen wesentlichen Grundstein für das spätere Vermögen Klaus-Michael Kühnes», teilten die Organisatoren mit. Eine unabhängige historische Aufarbeitung der Unternehmensgeschichte werde von Kühne + Nagel weiterhin verweigert.

Dazu komme der heikle Ort für das Opernhaus: Am Baakenhafen wurden 1904 die Truppen eingeschifft, die den Völkermord an den Herero und Nama begingen – schon lange gebe es die Forderung, hier angemessen an die deutschen Kolonialverbrechen zu erinnern.

Stadt und Kühne-Stiftung hatten sich im Februar auf einen Vertrag zum Bau einer neuen Oper verständigt. Er sieht vor, dass eine Projektgesellschaft die neue Oper auf dem Baakenhöft baut, an der neben der Stiftung noch die Stadt und die Oper beteiligt sind.

Der Milliardär Klaus-Michael Kühne hatte angekündigt, für den Neubau bis zu 340 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Die Stadt beteiligt sich mit 147,5 Millionen Euro für standortspezifische Mehrkosten, zum Beispiel für Gründung und Flutschutz. Alle weiteren Kosten und Risiken trägt nach Angaben der Stadt die Stiftung.

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