25. Juli 2025 – dpa
Vor Gericht bestreitet Christina Block, die gewaltsame Rückholaktion ihrer Kinder in Auftrag gegeben zu haben. Kontakt zu einer involvierten Sicherheitsfirma habe sie aus einem anderen Grund gehabt.
Die Hamburger Unternehmerin Christina Block hat die Vorgeschichte der Entführung ihrer Kinder in der Silvesternacht 2023/24 vor Gericht erklärt - und eine Beteiligung bestritten. Die Block-House-Gruppe habe Anfang 2023 ihre IT-Sicherheit erhöhen wollen. Die Geschäftsführung habe ein Angebot einer Firma aus Israel erhalten, sagte die 52-Jährige vor der Strafkammer am Landgericht. Es sei nie die Rede davon gewesen, eine Entführung der beiden Kinder aus Dänemark in Auftrag zu geben.
Christina Block wird vorgeworfen, die Rückholaktion beauftragt zu haben. «Ich habe die Entführung an Silvester nicht in Auftrag gegeben.» Sie habe davon auch nichts gewusst, sagte sie in der schriftlich vorbereiteten Einlassung.
Block kämpft seit Jahren um zwei ihrer vier Kinder. Sie leben seit August 2021 bei ihrem Vater in Dänemark. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft behielt er sie nach einem Besuch widerrechtlich bei sich. In der Silvesternacht 2023/24 wurden sie von mehreren Männern nach Deutschland gebracht. Wenige Tage später ordnete das Hanseatische Oberlandesgericht an, dass sie zu ihrem Vater nach Dänemark zurückkehren müssen.
Eine israelische Mitarbeiterin der Cyber-Sicherheitsfirma sei sehr empathisch gewesen, erklärte die Angeklagte weiter. Sie habe mit der Frau, die sich als Olga vorstellte, Freundschaft geschlossen. Am 1. Januar 2024 habe Olga sie angerufen und ihr gesagt, sie solle nach Stuttgart fahren, ohne jemanden darüber zu informieren. Sie habe nicht gewusst, was passiert sei, sagte Block. Olga habe nur die Kinder und «your mama» erwähnt. Auf einem Bauernhof habe sie abends ihren Sohn und ihre Tochter gesehen. Am nächsten Tag seien sie alle zusammen von einem Mann mit dem Auto nach Hamburg gebracht worden.
Später habe ihr Verteidiger sie gebeten, die Kontobewegungen ihrer im Sommer 2023 verstorbenen Mutter zu prüfen. Sie habe festgestellt, dass die Mutter vor ihrem Tod 120.000 Euro in bar abgehoben hatte. Christina Block wies zugleich Medienberichte zurück, sie habe ihre Mutter beschuldigt, die Entführung in Auftrag gegeben zu haben. «Das ist nicht richtig», sagte Block. Ihre Mutter habe eine Seele aus Gold gehabt und hätte das durch die Entführung verursachte Chaos genauso wenig gewollt wie sie.