31. Mai 2025 – dpa
Wer an Bord der Hamburger Hafenfähren geht, hat oft Dieselabgase in der Nase. Bei drei neuen Hybridschiffen soll das nicht mehr so sein.
Mit sechsmonatiger Verzögerung ist in Hamburg eine dritte Hafenfähre mit Hybridantrieb eingetroffen. Die Hadag habe das Schiff am 22. Mai übernommen, teilte eine Sprecherin des Fährunternehmens mit.
Aufgrund technischer Probleme habe sich die Überführung verzögert. Die Werft in Tangermünde (Sachsen-Anhalt) habe länger auf die Lieferung von Ersatzkomponenten warten müssen, hieß es zur Begründung.
Die Hybridfähre wurde mit einem sogenannten Schubleichter, einem Binnenfrachtschiff, transportiert. Grund dafür sei der niedrige Wasserstand der Elbe gewesen.
Die neue Fähre soll Mitte Juli auf den Namen «Grasbrook» getauft werden. Das Schiff sei bereits seit vergangener Woche in Betrieb, teilte die Sprecherin der Hadag Seetouristik und Fährdienst AG, einer Tochter der Hamburger Hochbahn, weiter mit. Ursprünglich hatte das Schiff bereits im Dezember von der Tangermünder SET-Werft nach Hamburg gebracht werden sollen. Stapellauf war am 23. September gewesen. Der Preis für eine Hybridfähre liegt nach früheren Angaben der Hadag bei 8,5 Millionen Euro.
Im September war auch das erste Hybridschiff der Hadag auf den Namen «Neuland» getauft worden. Mitte Oktober kam das Schwesterschiff «Finkenwerder» nach Hamburg.
Die drei neuen Schiffe verfügen über einen Plug-in-Hybrid-Antrieb. Zwei Batterien werden nachts bei der Hadag am Fischmarkt aufgeladen. Beim An- und Ablegen kommt nach Angaben des Unternehmens der Elektroantrieb zum Einsatz. Auf der eigentlichen Strecke fahren die Schiffe jedoch mit einem Dieselmotor, weil sonst die Batterien nach wenigen Stunden leer wären.
In ihrem neuen Koalitionsvertrag haben SPD und Grüne bekräftigt, dass sie die Flotte der Hadag vergrößern und die Dekarbonisierung weiter vorantreiben wollen. Mit Dekarbonisierung ist die Vermeidung von CO2-Emissionen gemeint.