Umfrage
Metall-Arbeitgeber fordern flexiblere Arbeitszeiten
87 Prozent der norddeutschen Metall-Arbeitgeber sprechen sich für eine wöchentliche statt tägliche Höchstarbeitszeit aus. Was sie sich davon versprechen.

«Das Arbeitszeitgesetz beschränkt den Arbeitstag auf acht, in Ausnahmefällen auf zehn Stunden», sagte Nordmetall-Hauptgeschäftsführer Nico Fickinger. Das passe nicht zu den Anforderungen einer modernen global vernetzten Arbeitswelt, in der Produktivität, Schnelligkeit, Wettbewerbsfähigkeit ebenso wie die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben gleichermaßen eine Rolle spielten.
Jeder zweite Betrieb setzt der Umfrage zufolge bei Führungskräften bereits auf Vertrauensarbeitszeit, in jedem vierten sei dieses Modell gängiger Standard. Fast zwei Drittel der Firmen fürchten wegen der geplanten Pflicht zur umfassenden Arbeitszeiterfassung jedoch einen Verlust an Flexibilität. Knapp die Hälfte rechnet zudem mit steigenden Kosten durch mehr Bürokratie.
Um das Arbeitsvolumen in Deutschland zu erhöhen, plädiert rund ein Viertel der Befragten für eine Erhöhung des Renteneintrittsalters. 67 Prozent setzen auf eine qualifizierte Zuwanderung und 65 Prozent auf die Aktivierung von Nichterwerbstätigen. Knapp 80 Prozent der befragten Betriebe wünschen sich zudem Anreize, damit Beschäftigte über das Renteneintrittsalter hinaus arbeiten.