20. September 2025 – dpa

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Ocean Race Europe: Kleines «Happy End» für Herrmanns Team

Das Ocean Race Europe ist 41 Tage nach dem Start in Kiel beendet. Team Malizia gewinnt das Duell um Platz vier. Boris Herrmann steuert nach dem Finale zwischen Wehmut und Vorfreude neue Ziele an.

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Die Rennyacht vom Team Malizia, mit Skipper Boris Herrmann. (Archivbild), Foto: Marcus Brandt/dpa

Kleines «Happy End» für Boris Herrmann und Team Malizia im Ocean Race Europe. Knapp sechs Wochen nach dem dramatischen Crash-Start in Kiel, wo die Boote «Holcim-PRB» und «Allagrande Mapei» miteinander kollidierten, haben alle sieben Crews den Europa-Marathon mit dem letzten Kurzrennen in der Boka Bucht in Montenegro beendet.

Gewonnen hat auch zuletzt wieder Team «Biotherm» (55 Punkte) mit Skipper Paul Meilhat. Den Franzosen war der Gesamtsieg nach dominanter Gala und vier von fünf möglichen Etappensiegen schon vorher nicht mehr zu nehmen. Meilhat sagte nach dem Schlussrennen am Samstag: «Das war die pure Freude. Alle im Team haben noch einmal alles gegeben.»

Platz zwei im Ocean Race Europe sicherte sich die französische «Paprec Arkéa» (40 Punkte) mit Rang zwei im Finalrennen. Das Schweizer Team Holcim-PRB (38,5 Punkte) mit Skipperin Rosalin Kuiper schloss die «Achterbahnfahrt» um Europa nach der Kiel-Kollision und starkem Comeback mit Rang drei im Finale und im Schlussklassement ab.

Team Malizia setzte sich im Zweikampf mit der italienischen «Allagrande Mapei» durch und rückte mit Rang vier am Finaltag noch auf Platz vier in der Gesamtwertung vor. «Diese sechs Wochen waren ein unglaubliches Abenteuer, ein unglaubliches Rennen. Es ist schön, das mit einem Hoch zu beenden», sagte Skipper Boris Herrmann. Für ihn war es nach fordernder Abschiedstour das letzte Rennen mit der am 19. Juli 2022 getauften «Malizia – Seaexplorer».

1159 Tage, zwei Weltumseglungen und mehr als 100.000 Seemeilen hat «Malizia – Seaexplorer» ihrem Skipper und seinem Team seit der Taufe am 19. Juli 2022 in Lorient gedient. Herrmann sagte: «Es ist ein emotionaler Moment. Das war mein letztes Rennen auf "Malizia 3", "Malizia 4" ist in Bau. Da ist gleichzeitig Wehmut, aber auch Vorfreude auf das neue Kapitel, das nun beginnt.» Übernommen wird das Boot von der Italo-Amerikanerin Francesca Clapcich.

Clapcich nimmt Kurs auf ihre erste Vendée Globe, wird 2028 bei der Soloweltumseglung mit der dann in «11th Hour Racing» umbenannten Jacht zu den Konkurrenten von Herrmann mit neuem Boot zählen. Sein Rennstall betreut die Clapcich-Kampagne unter Malizia-Teamdach weiter. Team Malizias neues Boot soll Ende Juni 2026 zu Wasser gehen. Ziele des Teams sind das zweite Ocean Race um die Welt 2027 und Herrmanns dritte Vendée Globe 2028. Zuvor will Herrmann im November mit dem Forschungsschiff «Malizia – Explorer» einen Monat in der Antarktis im Einsatz sein.

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