14. Oktober 2025 – dpa

18. Verhandlungstag

Zeuge im Block-Prozess berichtet von Anruf vor Entführung

Wie kam der Kontakt der Familie Block mit den mutmaßlichen Entführern zustande? Diese Frage beschäftigt das Landgericht Hamburg derzeit im Block-Prozess. Ein wichtiger Zeuge macht dazu Aussagen.

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Der Prozess um die Angeklagte Block (M.l.) soll am Mittwoch in Hamburg fortgesetzt werden. (Archivbild)

Im Prozess um die Entführung der Block-Kinder hat ein Zeuge ausgesagt, einen Kontakt zwischen einem der mutmaßlichen Entführer und dem Familienanwalt der Blocks hergestellt zu haben. Dabei sei es aber nicht um die Frage einer Rückholaktion gegangen, sagte der 62-Jährige im Landgericht Hamburg.

Er habe den Leiter der israelischen Sicherheitsfirma, die die Kinder mutmaßlich entführte, vorher gar nicht gekannt. Dieser habe ihn angerufen, weil er Kontakte in Deutschland suchte. Der Mann habe erklärt, dass er Experte für Cybersicherheit sei.

Der Zeuge erklärte, er habe einen guten Ruf als Netzwerker zwischen deutschen und israelischen Firmen. Er habe lediglich eine Mailadresse an den Familienanwalt weitergeleitet, das sei alles. Er sei schockiert gewesen, als es bei ihm im Zuge der Ermittlungen eine Durchsuchung gegeben habe.

Die israelische Sicherheitsfirma soll für die Entführung der Kinder in der Silvesternacht 2023/24 verantwortlich sein. Die Mutter, die Hamburger Unternehmerin Christina Block, ist in dem Prozess eine von sieben Angeklagten. Die 52-Jährige soll während eines Sorgerechtsstreits den Auftrag gegeben haben, zwei ihrer vier Kinder aus der Obhut des in Dänemark lebenden Vaters zu entführen. Sie bestreitet das.

Nach Darstellung der Angeklagten Block war die israelische Sicherheitsfirma ausschließlich zur Überprüfung der Cybersicherheit des zur Block-Gruppe gehörenden Elysée-Hotels angeworben worden und handelte ihr zufolge bei der Rückholaktion auf eigene Faust.

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