25. August 2025 – dpa

Bauwirtschaft

Baubranche in MV wartet auf Umschwung zu besseren Zeiten

In weiten Teilen Deutschlands geht es mit der Bauwirtschaft langsam aufwärts. Doch ist dieser Trend in Mecklenburg-Vorpommern laut Baustatistik noch nicht angekommen.

Die Bauwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern ist im ersten Halbjahr 2025 entgegen dem leicht positiven Bundestrend eingebrochen. Nach Angaben des Landesbauverbandes lagen die Umsätze in den ersten sechs Monaten mit insgesamt 911 Millionen Euro um 10,6 Prozent unter dem Vorjahreswert. Besonders heftig waren die Rückgänge im Wirtschafts- und Wohnungsbau. Die öffentliche Hand, die erneut für mehr als ein Drittel der Bauaufträge sorgte, hielt ihre Investitionen weitgehend stabil.

Eine Trendwende auch im Nordosten zeichnet sich bislang nicht ab. Von Januar bis Juni verzeichnete die Baubranche im Land Auftragseingänge im Umfang von 862 Millionen Euro. Das waren laut Statistik 8,6 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2024. Im Monat Juni lagen die Auftragseingänge sogar um 37 Prozent unter dem Vorjahresmonatsniveau. Im schon länger schwächelnden Wohnungsbau gab es weiterhin keine Anzeichen für Besserung.

Bund, Land und Kommunen, von denen sich die Bauunternehmen mit dem beschlossenen Sondervermögen viele neue Aufträge erhoffen, schraubten ihre Investitionszusagen zunächst zurück. Die Auftragseingänge im öffentlichen Bau lagen im ersten Halbjahr um 16,9 Prozent unter Vorjahresniveau, im Monat Juni sogar um 45,7 Prozent. Zusätzliche Aufträge zeichnen sich laut Jansen aber im Straßenbau ab, da die bundeseigene Autobahn GmbH wieder ausschreibe.

«Wir hoffen auf eine Belebung im zweiten Halbjahr. Ansonsten wird dieses Jahr für unsere Branche ein verlorenes Jahr», warnte der Verbandsgeschäftsführer. Der Baubedarf im Wohnungsbau und auch bei der Infrastruktur sei gewaltig, doch könnten die Bauunternehmen personelle Kapazitäten nicht unendlich lange vorhalten. Die Investitionen müssten schnell kommen, die Gelder aus dem 500-Milliarden-Euro-Paket für Infrastruktur und Klimaschutz als Zusatz und nicht als Ersatz begriffen werden, betonte Jansen. Nach seinen Angaben sank in MV im ersten Halbjahr die Beschäftigung am Bau bereits um 1,4 Prozent; das entspreche dem Verlust von rund 150 Arbeitsplätzen.

2024 hatte der Gesamtumsatz in der Baubranche in MV bei rund 2,2 Milliarden Euro gelegen. Davon machte die öffentliche Hand allein mit Straßenbau, Hoch- und Tiefbau fast 830 Millionen Euro aus.

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