12. Juli 2025 – dpa
Wenn sich das Leben im Sommer draußen abspielt, wirkt eine Stadt lebendig. Dazu tragen Cafés und Restaurants bei. Gastronomen wollen gerne mehr Außenplätze anbieten - aber zu vernünftigen Bedingungen.
Cafés und Restaurants im Nordosten wünschen sich mehr Flächen für Außengastronomie in den Städten. Das erklärt der Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) in Mecklenburg-Vorpommern, Lars Schwarz, auf dpa-Anfrage.
«Zu einer lebendigen, weltoffenen Stadt gehört auch eine aktive Außengastronomie. Das ist nicht nur gut für das Stadtbild, sondern auch für das Wohlfühlklima», sagt Schwarz. Er bitte die Verantwortlichen in den Städten, daran zu denken, dass sie mit der Bewilligung von Außenflächen nicht den Gastronomen einen Gefallen tun, sondern etwas zum Wohl der Stadt selbst tun.
Die wenigsten Gastronomen hätten eigene Flächen, sie seien auf Konzessionen für öffentlichen Platz in den Städten angewiesen. «Für uns ist wichtig, wie wir das miteinander hinbekommen», sagt der Dehoga-Präsident. Klar sei, dass die Gastronomen «vernünftige Konditionen» bekommen müssten. Bei Umfragen zur Attraktivität von Städten als Wohnort sei eine lebendige Gastronomie ein entscheidender Punkt.
Eine dpa-Umfrage unter den Städten im Bundesland ergibt ein differenziertes Bild. Neubrandenburg wünsche sich ausdrücklich eine Ausweitung der Außengastronomie, heißt es aus der Pressestelle der Stadt. Citymanager Michael Schröder stehe in engem Austausch und habe bereits mehrere Gastronomen überzeugen können, zusätzliche Außenflächen zu bewirtschaften – insbesondere auf dem Marktplatz und in der Turmstraße.
Rostock habe die Bereiche für Außengastronomie in der Corona-Pandemie umfassend und zum Teil temporär erweitert, zum Beispiel in der Warnemünder Mühlenstraße und in der sogenannten «Sommerstraße» in der Kröpeliner-Tor-Vorstadt, so die Pressestelle. Die dort gesammelten Erfahrungen hätten den zusätzlichen Bedarf deutlich gemacht. Perspektivisch wolle man mehr Raum für Außengastronomie anbieten, auch im Stadthafen.
Schwerin steuert die Außengastronomie nach Angaben von Citymanager Stefan Purtz vor allem durch die Umwidmung von Straßen in Fußgängerzonenbereiche. So entstehe erst die Möglichkeit, größere außengastronomische Bereiche zu genehmigen. Auf Gehwegen sei dies schwierig, weil dann die Durchgangsbreiten für andere Nutzer oft zu gering sei. Mit der Umwidmung der Puschkinstraße sowie den angrenzenden Bereichen in Domstraße und Domhof würden mutmaßlich weitere Bereiche in absehbarer Zeit dazukommen, so die Stadt.
Gerade in der Schweriner Buschstraße habe sich in den letzten Jahren eine umfangreichere gastronomische Meile entwickelt – generell habe sich hier die Aufenthaltsqualität erhöht. «Dazu hat die Stadt ebenfalls beigetragen, indem sie neue, mobile Stadtmöbel konzipiert und aufgestellt hat», erklärt die Pressestelle. Außengastronomie trage zur Belebung der Innenstadt bei – wenn gestalterische Standards eingehalten und andere Nutzergruppen nicht beeinträchtigt werden.
In Wismar wurden im laufenden Jahr bisher sieben Genehmigungen für Außengastronomie mit einer Erweiterungsfläche genehmigt, erklärt die Pressestelle. Ansonsten seien die Sondernutzungsflächen bereits weitgehend ausgereizt. In Greifswald und Stralsund ist eine generelle Ausweitung des Außenbereichs aktuell nicht geplant. Interessenten könnten aber jederzeit einen Antrag auf Sondernutzung stellen, heißt es dort.
In den Städten des Landes gebe es eine große Auswahl an Außengastronomie, sagt die Präsidentin des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern, Birgit Hesse. Restaurants und Cafés in den Städten zeichne oft etwas ganz Besonderes aus. Aufgrund der Wassernähe in vielen Städten hätten viele einen direkten Blick aufs Wasser.