06. November 2025 – dpa
Nach zahlreichen Hinweisen bei «Aktenzeichen XY» durchsucht die Polizei erneut mehrere Objekte in Reimershagen und im Nachbarort Rum Kogel. Am Nachmittag wollen die Ermittler Details bekanntgeben.
Nach Ausstrahlung der Fernsehsendung «Aktenzeichen XY... ungelöst» durchsucht die Polizei im Fall des getöteten achtjährigen Fabian aus Mecklenburg-Vorpommern seit dem frühen Morgen mehrere Objekte. Es handele sich um Objekte mehrerer Personen in Reimershagen im Landkreis Rostock sowie um ein Objekt im benachbarten Rum Kogel, bestätigte eine Polizeisprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Rund 120 Kräfte seien im Einsatz, darunter Beamte von Landeskriminalamt und Bereitschaftspolizei.
Zuvor hatte der NDR berichtet. Weitere Details zu der Aktion, die laut Sprecherin 6.00 Uhr begann, wurden zunächst nicht bekanntgegeben. Die Sprecherin kündigte an, dass die Ermittler sich am Nachmittag zu dem Fall äußern werden. In Reimershagen hatte es im Zusammenhang mit dem Tod des Jungen aus Güstrow schon vorher Durchsuchungen gegeben, und zwar auf dem Gelände eines landwirtschaftlichen Betriebs.
Nach dem Zeugenaufruf in der ZDF-Sendung am Mittwochabend sind zahlreiche Hinweise bei den Ermittlern eingegangen. Nach der Auswertung der Anrufe hieß es während der Sendung, die Kripo Rostock habe nach einer ersten groben Sichtung erklärt, es seien äußerst vielversprechende Hinweise dabei.
Wie viele Hinweise bis zum Morgen eingegangen waren, konnte die Polizeisprecherin zunächst nicht sagen.
In der ZDF-Sendung wurden am Abend auch Fotos vom Fundort des toten Jungen gezeigt. Die Leiche von Fabian war am 14. Oktober rund 15 Kilometer von Güstrow entfernt an einem Tümpel bei Klein Upahl entdeckt worden. Eines der Fotos zeigte ein Feuer in unmittelbarer Nähe des Tümpels. Die Polizei hatte erst kurz zuvor mitgeteilt, dass der Leichnam des Kindes vermutlich zur Verschleierung der Spurenlage angezündet worden sei.
Die Kriminalpolizei geht davon aus, dass Fabian bereits am Tag seines Verschwindens getötet wurde. Als Zeitfenster für die Tat komme der 10. Oktober von 11.00 Uhr bis 15.00 Uhr in Betracht, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit.
Fabian war am 10. Oktober wegen Unwohlseins nicht zur Schule gegangen und allein zu Hause geblieben. Als die Mutter von der Arbeit nach Hause kam, war ihr Sohn weg und kam auch zu der sonst üblichen Zeit nicht wieder nach Hause.
Die Mutter versuchte zunächst selbst, den Jungen ausfindig zu machen und meldete ihn schließlich als vermisst. Nach tagelanger Suche mit zahlreichen Einsatzkräften wurde er schließlich am 14. Oktober tot gefunden.