Tipps und Tricks gegen Mücken

Nervige Blutsauger

Mücke saugt
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Warum stechen Mücken?
Mücken stechen, weil sie die Eiweißstoffe, die im Blut enthalten sind, für die Produktion ihrer Eier benötigen. Bei einem Stich spritzt die Mücke ihren Speichel in die Haut. Dieser wirkt hemmend auf die Blutgerinnung und sorgt dafür, dass das Blut flüssig bleibt. Der Speichel enthält Eiweiße, die eine allergische Reaktion in Form von Juckreiz, Quaddeln und Rötung hervorrufen.

Was tun nach einem Stich?
Nicht kratzen! Offene Stiche können zu oberflächlichen Hautinfektionen führen. Der Juckreiz wird des Weiteren auch noch verstärkt. Eine Zwiebelscheibe und Zitronensaft helfen da besser. Eine lindernde Gel-Creme aus der Apotheke kann ebenfalls Abhilfe schaffen.

Warum werden Mücken von Menschen angezogen?
Die wichtigsten Gründe, warum Mücken von Menschen angezogen werden, sind:

  • Kohlendioxid: Mücken können das Kohlendioxid wahrnehmen, das Menschen ausatmen – und das auf eine Entfernung von bis zu 50 Metern.
  • Körperwärme und -geruch: Mücken reagieren auf Wärme und werden daher von Menschen mit höherer Körpertemperatur angezogen. Auch Körpergeruch und Schweiß können sie anlocken.
  • Blutgruppe Null: Mücken suchen sich Menschen mit der Blutgruppe 0 eher als Opfer aus, als Menschen mit anderen Blutgruppen. Forscher haben herausgefunden, dass bei der Blutgruppe 0 die Wahrscheinlichkeit, von einer Mücke gestochen zu werden, doppelt so hoch ist wie bei der Blutgruppe B. Die Blutgruppe A erwies sich bei den Mücken sogar als noch unbeliebter als die Blutgruppe B.

So werdet ihr nicht von Mücken gestochen

  • Ätherische Öle wie Zitronenöl auf der Haut können kurzzeitig Schutz bieten
  • helle und weite Kleidung tragen (der Stoff sollte aber nicht zu dünn sein, denn Mücken können mit ihrem Rüssel dünne Kleidung durchdringen)
  • Socken und feste Schuhe sind ein guter Schutz, denn Mücken sitzen gerne im Gras
  • Seen und Wälder meiden. Falls ihr dort doch mal unterwegs seid, ist es ratsam, die Kleidung mit einem speziellen Abwehrspray einzusprühen. Am besten helfen Mittel mit dem Wirkstoff Permethrin

So helft ihr euch gegen Mücken in der Wohnung/ im Haus

  • Fliegennetze ans Fenster und übers Bett hängen
  • Auch eine herkömmliche oder elektrische Fliegenklatsche kann helfen
  • Wasser wegschütten oder Blumenvasen abdecken. Mücken legen ihre Eier nämlich am liebsten in stehende Gewässer

Mückenstiche – harmlos oder gefährlich?
Wenn eine Mücke zusticht, erkennt das Immunsystem deren Speichel als Fremdstoff und reagiert mit einer Immunabwehr. Diese besteht in der Freisetzung von Histamin, das wiederum in der Haut einen gereizten bzw. entzündeten Zustand auslöst, oft in Verbindung mit einem Ausschlag. Bleibt der Stich unbehandelt, juckt er meist ein paar Tage und verschwindet nach und nach.

Mücke auf Arm
Foto von CreativesolutionisT auf Pixabay

MÜCKEN-EXPERTEN KLÄREN AUF

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Foto: Friedrich-Loeffler-Institut
09.06.2022
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Ab wann ist ein Mückenstich ein Fall für den Arzt?
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Ab wann ist ein Mückenstich ein Fall für den Arzt?
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Mücke Nahaufnahme
Foto von buchse12 auf Pixabay

MÜCKEN-MYTHEN

1. Sie werden vom Licht angezogen
Stechmücken sind nachtaktive Tiere und mögen kein Licht. Sie stechen tatsächlich seltener, wenn es an ist. Mücken orientieren sie sich eher an Geruch, Wärme, Milchsäurebakterien auf der Hand und Kohlendioxid in der Atemluft. Die Plagegeister lieben Schweiß, süßes Parfüm und Feuchtigkeit. Je besser ihnen unser individueller Duft gefällt, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie stechen.

2. Sie stehen auf süßes Blut
Das stimmt so nicht. Es gibt nämlich gar kein "süßes" Blut. Mücken unterscheiden aber die jeweiligen Blutgruppen. Sie lieben allerdings „fettes“ Blut, darum stechen sie bevorzugt Menschen mit hohem Cholesterinspiegel.

3. Sie fliegen auf Frauen
Wissenschaftliche Tests ergaben, dass Männer und Frauen gleichermaßen "Opfer" von Mückenstichen werden.

4. Alle Stechmücken stechen zu
Lediglich weibliche Mücken brauchen Blut um ihre Eier mit Eiweiß zu versorgen. Männliche Mücken hingegen verschonen uns.

5. Sie werden durch Zigarettenrauch verscheucht
Ja und Nein, denn der Rauch von Zigaretten hält die stechenden Biester nur kurzzeitig ab. Die Wirkung ist nämlich zeitlich und räumlich stark begrenzt.

6. Gegen einen Stich helfen nur spezielle Cremes
Anti-Juck-Cremes helfen, klar. Noch einfacher, vor allem als „erste Hilfe“ und wenn grade keine Apotheke in der Nähe ist: Einfach mal auf den Stich spucken. Speichel kühlt und unterstützt das Abschwellen. Außerdem verringert er die Infektionsgefahr.

7. Duftende Balkonpflanzen schützen vor Mücken
Pflanzen und Blumen sind eine hübsche Dekoration für Balkon, Wohnung und Garten und sie riechen auch noch gut, das ist den Blutsaugern aber egal. Die natürliche Konzentration des Duftes reicht nicht aus, um sie abzuschrecken.

8. Anti-Mücken-Sprays sind das Allheilmittel
Nein. Nicht nur Spray, auch entsprechende Kleidung hilft gegen die Blutsauger. Mücken bevorzugen nämlich dunkle und hautenge Kleidung. Deshalb tragt lieber helle und weite Shirts und Hosen um sie abzuhalten.

9. Durch ihre Stiche können Krankheiten übertragen werden
Ja, Malaria- oder Fiebermücken gibt es. Aber nicht bei uns in Deutschland, sondern in subtropischen Ländern im Norden von Südamerika, Süd-Asien und Afrika. Bei uns können mehrere Mückenstiche zu einer allergischen Reaktion führen. Gefährliche oder gar tödliche Krankheiten bekommen wir dadurch aber nicht.

10. Sie werden durch Knoblauch abgeschreckt
Knoblauch ist gänzlich wirkungslos gegen Mücken, egal ob ihr welchen esst oder einfach nur eine Zehe zu Abwehr platziert.

11. Sie fliegen nicht sehr hoch
Oh doch! Stechmücken wurden sowohl in 2.500 Metern Höhe entdeckt, als auch 600 Meter unter der Erde in einem Bergwerk. Es ist also egal, in welcher Etage wir wohnen, sie finden uns überall. Allerdings spielt das Wetter und die Thermik eine entscheidende Rolle wie hoch eine Stechmücke fliegen kann. Zudem werdet ihr in Luftiger höhe seltener Mücken antreffen, als im Gras am Boden.

Mückenschwarm
Foto: von petraboekhoff auf Pixabay

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