08. Oktober 2025 – dpa
DIe US-Firma Lyten will den insolventen Batteriehersteller Northvolt übernehmen. Um die Folgen für den Standort bei Heide soll es heute in Kiel gehen.
Die Auswirkungen der Übernahme des insolventen schwedischen Batterieherstellers Northvolt durch das US-Unternehmen Lyten auf die geplante Fabrik bei Heide sind weiter unklar. Lyten-Chef Dan Cook wird am Nachmittag (14.00 Uhr) im Wirtschaftsausschuss des Landtags erwartet. Im Vorfeld der Sitzung seien bereits Konsultationen zwischen der Landesregierung und Cook geplant, sagte der Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses, Claus Christian Claussen (CDU), am Vormittag in einer weiteren Ausschusssitzung.
Lyten hatte im August angekündigt, alle verbliebenen Standorte des insolventen Batterieherstellers zu übernehmen. Darunter ist auch die im Bau befindliche Fabrik in Schleswig-Holstein. Angaben zum finanziellen Rahmen der Vereinbarung wurden nicht gemacht. Die zuständige staatliche Behörde ISP hat den Kauf nach früheren Angaben von Insolvenzverwalter Mikael Kubu genehmigt. Der Deal soll demnach bis Ende Oktober abgeschlossen sein.
Der US-Spezialist hatte sich bereits im November 2024 ein großes Northvolt-Werk in Kalifornien gesichert. Zudem hatte das Unternehmen aus dem Silicon Valley verkündet, das große Werk der Schweden im polnischen Danzig zu übernehmen. An der Fabrik bei Heide will Lyten festhalten. Entstehen soll eine Batterieproduktionsanlage mit einer Anfangskapazität von 15 Gigawattstunden.
Northvolt galt als Hersteller von Batterien für E-Autos lange Zeit als große Hoffnung der europäischen Automobilbranche. Die Schweden expandierten, mussten jedoch immer wieder neue Rückschläge wie den Rückzug eines Milliardenauftrags für Batteriezellen durch den Autobauer BMW verkraften und mit immer größer werdenden Schulden ringen. Wegen anhaltender Finanzierungsprobleme hatte Northvolt Mitte März Insolvenzantrag für den Betrieb in Schweden gestellt.