01. August 2025 – dpa

Unternehmen zur Energiepolitik

Unzufriedenheit im Norden mit Berliner Energiepolitik wächst

Energiepolitik sollte planbar und verlässlich sein. Diese Anforderung erfüllt die Bundespolitik nicht, sagt eine Mehrheit der Unternehmen in Schleswig-Holstein in einer Umfrage.

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Schleswig-Holsteinische Unternehmen halten die Energiepolitik der Bundesregierung mehrheitlich für zu wenig verlässlich. (Archivfoto), Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Die Mehrzahl der schleswig-holsteinischen Unternehmen ist unzufrieden mit der Energiepolitik auf Bundesebene. 69 Prozent der Unternehmen beklagen fehlende Informationen sowie mangelnde Planbarkeit und Verlässlichkeit, wie nach Angaben der Industrie- und Handelskammer Schleswig-Holstein aus der regionalen Auswertung des aktuellen Energiewende-Barometers der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) hervorgeht. Das ist deutlich mehr als im Vorjahr, als 56 Prozent diese Auffassung vertraten. Kritisiert werden den Angaben zufolge von 61 Prozent der Unternehmen auch langsame Planungs- und Genehmigungsverfahren (Vorjahr 43 Prozent). Hinzu kämen Klagen über überbordende Bürokratie.

Die Vizepräsidentin der IHK Schleswig-Holstein, Franziska Leupelt, forderte von der Bundesregierung, ihre Ansätze im Koalitionsvertrag zuverlässig umzusetzen. «Das gilt insbesondere für die Absenkung der Stromsteuer für alle Unternehmen auf das europäische Mindestmaß.»

Bei aller Kritik bewerten die Unternehmen im Norden die Auswirkungen der Energiewende auf ihre Wettbewerbsfähigkeit positiver als der Bundesdurchschnitt. Über alle Branchen hinweg ergibt sich für die Unternehmen aus Schleswig-Holstein ein Wert von -1,7 auf einer Skala von -100 («sehr negativ») bis +100 («sehr positiv»). Im Vergleich dazu liegt der bundesweite Durchschnitt bei -8,3.

Mehr als 90 Prozent der befragten Unternehmen in Schleswig-Holstein streben nach Angaben der IHK an, bis 2045 klimaneutral zu sein – fast die Hälfte davon sogar bereits bis 2040.

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