13. Juni 2025 – dpa

Konflikt in Nahost

Veit sitzt in Tel Aviv fest - Lage in Israel völlig unklar

Hamburgs Bürgerschaftspräsidentin sollte eigentlich am Freitag von ihrem viertägigen Israelbesuch in die Hansestadt zurückkehren. Doch daraus wird wegen der nächtlichen Angriffe vorerst nichts.

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Hamburgs Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit sitzt wegen der Angriffe von und auf Israel in Tel Aviv fest. Eigentlich wollte sie an diesem Freitag in die Hansestadt zurückkehren. (Archivbild) , Foto: Christian Charisius/dpa

Hamburgs Parlamentspräsidentin Carola Veit sitzt wegen der Angriffe von und auf Israel in Tel Aviv fest und kann das Land vorerst nicht verlassen. «Der Luftraum über Israel ist seit heute Nacht gesperrt», sagte Veit der Deutschen Presse-Agentur. Ursprünglich sei der Rückflug für den frühen Morgen geplant gewesen. «Wie sich die Lage nach der nächtlichen Eskalation weiterentwickelt, ist völlig unklar», sagte Veit. Sie sei in Kontakt mit der deutschen Botschaft in Tel Aviv. Die Bürgerschaftspräsidentin war zu einem viertägigen Besuch in das Land gereist.

Israel hat in der Nacht eigenen Angaben zufolge aus der Luft mit einem Großangriff auf iranische Städte und Atomanlagen begonnen. Der Iran schlägt nach israelischen Angaben mit Drohnen zurück. Jordanien und der Irak haben deshalb bereits ihre Lufträume geschlossen. Der internationale Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv wiederum teilte auf seiner Webseite mit, er sei für alle Ab- und Anflüge bis auf weiteres gesperrt.

Die Menschen in Israel seien von der sich überschlagenden Entwicklung auch überrascht worden, sagte Veit. «Hier in Tel Aviv hat man sich gestern noch fröhlich auf eine riesige Pride-Parade vorbereitet – nun ist kaum noch Leben auf den Straßen, allenfalls werden Einkäufe erledigt.» Ihr Eindruck sei, dass die Menschen spontane Änderungen der Sicherheitslage mehr oder weniger gewohnt seien. «Mehrheitlich akzeptieren sie aber die Entscheidungen ihrer Regierung, die sie vor zweieinhalb Jahren gewählt haben.»

Für alle Menschen in der Region sei die aktuelle Eskalation hochgefährlich «und sie stellt darüber hinaus auch unsere gewohnte Sicherheitsarchitektur infrage», sagte Veit. Ihr Eindruck aus den Gesprächen der vergangenen Tage sei, dass Israel sich nicht nur als Verteidiger der eigenen Sicherheit verstehe, sondern im Iran eine unterschätzte Bedrohung für die westliche Welt sehe. «Nach der Entscheidung am Mittwoch in der Knesset, dass die Koalition von Premier (Benjamin) Netanjahu fortbesteht, haben sich die Dinge offenbar beschleunigt.»

Veit hatte bei ihrem Besuch in Jerusalem unter anderem die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem und die Knesset besucht. Zudem sei sie nach Aschdod und Be‘er Scheva gefahren. Ihr Besuch in Israel sei nach einer Einladung des israelischen Botschafters in Deutschland, Ron Prosor, vor zwei Jahren lange geplant gewesen. Daran habe auch der Krieg nach dem Terrorangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 nichts geändert.

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