27. Juli 2025 – dpa
Enkeltrick-Betrüger geben sich am Telefon als Angehörige in einer Notlage aus und versuchen, den Schockmoment zu nutzen. Die Zahl der Fälle sinkt im Norden, aber die Polizei rät zu Wachsamkeit.
Die Zahl der Schockanrufe mit dem sogenannten Enkeltrick ist in Schleswig-Holstein rückläufig. Das geht aus Zahlen des Landeskriminalamtes (LKA) in Kiel auf eine dpa-Anfrage hervor. Beim Enkeltrick rufen Betrüger zumeist ältere Menschen an und geben sich als Verwandte aus, die in Notlage geraten seien und dringend Geld oder Wertsachen benötigten.
Im Jahr 2023 habe die Polizei mit 2573 Schockanrufen ein Hoch registriert, erklärt eine LKA-Sprecherin. Bei 54 dieser Anrufe hätten die Betrüger Erfolg gehabt, der entstandene Vermögensschaden habe insgesamt mehr als zwei Millionen Euro betragen (2.016.550 Euro).
Seitdem seien die Zahlen auf das Jahr gerechnet rückläufig. Im Jahr 2024 habe die Polizei insgesamt 1886 Schockanrufe registriert. In 43 Fällen hatten die Betrüger demnach Erfolg, die Schadenssumme betrug insgesamt fast 1,5 Millionen Euro (1.493.204 Euro). «Es ist jedoch davon auszugehen, dass das Dunkelfeld besonders im Bereich der Versuchstaten deutlich größer war und ist», erklärt die LKA-Sprecherin.
2025 lägen die Zahlen der Schockanrufe bisher auf einem gleichbleibenden Niveau zum Vorjahr - vermutlich wiederum mit einer hohen Dunkelziffer. Besonders betroffen seien in diesem Jahr bisher die Bereiche der Polizeidirektion Lübeck und Flensburg.
Die Polizeiliche Kriminalprävention von Bund und Ländern rät, im Zweifelsfall die 110 zu wählen. Wer nicht sicher sei, von wem er angerufen werde, solle sich nicht unter Druck setzen lassen und am besten auflegen. Weitere Tipps: Am Telefon nie über persönliche und finanzielle Verhältnisse sprechen und niemals Geld oder Wertsachen an unbekannte Personen übergeben.