28. Oktober 2025 – dpa

Tierseuche

Backhaus plädiert für Geflügelimpfung gegen Vogelgrippe

Mehr als 500.000 Nutztiere mussten wegen der Vogelgrippe bereits getötet werden. Impfungen könnten künftig helfen, die Zahlen kleiner zu halten, meint Mecklenburg-Vorpommerns Agrarminister Backhaus.

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Zu Hunderttausenden wurden Hühner, Puten und Enten wegen der Vogelgrippe getötet. Impfungen könnten helfen, die Verluste einzudämmen, meint Mecklenburg-Vorpommerns Agrarminister Till Backhaus. (Illustration)

Mecklenburg-Vorpommerns Agrarminister Till Backhaus hat sich angesichts der hohen Tierverluste infolge der Vogelgrippe für Geflügelimpfungen ausgesprochen. «Der Impfstoff wird bei uns in Deutschland hergestellt und in Frankreich auch schon erfolgreich im Kampf gegen die Tierseuche eingesetzt», sagte der SPD-Politiker in Schwerin.

Er habe daher vorgeschlagen, dass sich die von Bund und Ländern eingesetzte Arbeitsgruppe zügig mit einem möglichen Einsatz des Impfstoffes befasse. Denkbar seien sogenannte Ringimpfungen in Geflügelhaltungen im unmittelbaren Umkreis von Ausbruchsherden der Vogelgrippe. Damit könne die vorsorgliche Tötung ganzer Geflügelbestände deutlich eingeschränkt werden, zeigte sich Backhaus überzeugt.

Die Bereitschaft, diesen Weg zu testen, sei in der Branche vorhanden, insbesondere bei Haltern von Wassergeflügel. Bislang stünden Restriktionen beim Export geimpfter Tiere solchen Massenimpfungen entgegen. «Heimische Enten und Gänse vom Hof nebenan kommen zu Weihnachten ohnehin zumeist auch bei Verbrauchern in der Region auf den Tisch», sagte Backhaus.

Laut Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung laufen Tests zu Impfungen am Friedrich-Loeffler-Institut in Greifswald, in den Niederlanden und in Frankreich. Doch könnten Impfungen in der aktuellen Krise auch nicht mehr helfen, da sie vorsorglich eingesetzt würden, hieß es.

Nach Angaben des bundeseigenen Friedrich-Loeffler-Instituts hat die Geflügelpest-Welle unter Wildvögeln in diesem Jahr früher eingesetzt als in früheren Jahren und vor allem Kraniche erfasst. Da der Vogelzug weiterhin in vollem Gange ist und der Virusdruck durch infizierte Zugvögel hoch bleibt, rechnen die Fachleute damit, dass das Virus weiterhin auch auf kommerzielle Geflügelhaltungen überspringen kann.

Seit Anfang September seien schon mehr als 30 Ausbrüche in solchen Betrieben registriert worden, heiß es. Wie das Loeffler-Institut weiter mitteilte, wurden in den betroffenen Haltungen schon mehr als 500.000 Hühner, Enten, Gänse und Puten vorsorglich getötet und entsorgt, um Infektionsquellen zu beseitigen. Besonders stark betroffen waren bislang Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Niedersachsen.

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