09. September 2025 – dpa

Schule

Bildungsstudie zeigt Licht und Schatten in MV

Gute Bildungschancen für sozial Benachteiligte und Ausländer - hier sammelt MV Pluspunkte in einem Vergleich der Bildungssysteme. Schwächen gibt es unter anderem bei der Berufsausbildung.

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Das Bildungssystem Mecklenburg-Vorpommerns kommt in einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft auf einen mittleren Platz. (Symbolbild), Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Das Bildungssystem in Mecklenburg-Vorpommern liegt in einem jährlichen Vergleich der Länder aus ökonomischer Sicht im Mittelfeld. Der «Bildungsmonitor» der arbeitgebernahen Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) sieht Sachsen wie seit Jahren auf Platz eins, das Schlusslicht bildet Bremen. Mecklenburg-Vorpommern kommt auf Platz neun der 16 Bundesländer, was eine Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr ist. Damals kam MV nur auf Platz 13.

Die vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) durchgeführte Vergleichsstudie untersucht anhand von 98 Indikatoren die Bildungssysteme der Bundesländer. Die Bewertung erfolgt nach Angaben der Autoren ausdrücklich aus bildungsökonomischer Sicht.

In der Studie werden beispielsweise die Bildungsausgaben pro Schüler in das Verhältnis zu den Gesamtausgaben öffentlicher Haushalte pro Einwohner gesetzt. In MV sehen die Studienautoren dabei unterdurchschnittliche Ausgaben in den allgemeinbildenden Schulen. Bei den beruflichen Schulen weise Mecklenburg-Vorpommern die schlechtesten Schüler-Lehrer-Relationen aller Bundesländer auf.

Vergleichsweise gut steht der Nordosten bei der Bildungsgerechtigkeit da. Der Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg falle, verglichen mit anderen Bundesländern, geringer aus, heißt es. Relativ gut schneide der Nordosten etwa auch bei der Studienberechtigtenquote ausländischer Jugendlicher an allgemeinbildenden Schulen ab. Sie lag demnach 2023 bei 9,9 Prozent und damit über dem deutschen Durchschnitt von 7,6 Prozent.

Zugleich war aber auch die Schulabbrecherquote unter den ausländischen Jugendlichen 2023 mit 19,6 Prozent höher als im bundesdeutschen Durchschnitt mit 17,8 Prozent. Auch insgesamt verlässt ein größerer Anteil Jugendlicher in MV die Schule, ohne wenigstens den Hauptschulabschluss in der Tasche zu haben. Der deutsche Durchschnitt lag der Studie zufolge bei 7,6 Prozent, jener in MV bei 9,9 Prozent.

Kritisiert wird von den Studienautoren auch ein vergleichsweise hoher Anteil vorzeitig gelöster Ausbildungsverträge. 2023 betrug die Quote 34,1 Prozent im Vergleich zur Zahl der neu abgeschlossenen Verträge - der Bundesdurchschnitt lag bei 32,9 Prozent.

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