27. Juni 2025 – dpa
Am Wochenende beginnen die Schulferien in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Viele Familien machen Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern. Unterkünfte an der Ostsee erwarten einen ersten Ansturm.
Die Urlaubsziele an der Ostsee und der Seenplatte sind bereits gut gebucht. Das sagt die Pressesprecherin des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern, Katrin Hackbarth, auf dpa-Anfrage. «Wir erwarten zwischen Ostseeküste und Seenplatte wieder viele Gäste in den Sommermonaten», erklärt sie.
Für den Juli beispielsweise werde an der Küste eine Auslastung von 87 Prozent erwartet und im Landesinneren von 73 Prozent, sagt sie. Den Anfang machten jetzt Urlauber aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, wo an diesem Wochenende die Ferien beginnen. «Aus Sachsen kommen die meisten Gäste», erklärt Hackbarth. Alle drei Bundesländer machten zusammen fast ein Drittel der Gäste im Bundesland aus.
Die Urlauber könnten viel Neues erleben, unter anderem die neue Seebrücke in Prerow, die längste an der Ostsee, zahlreiche Open-Air-Konzerte oder auch das neu sanierte Meeresmuseum in Stralsund, sagt die Sprecherin. Den größten Andrang erwartet der Tourismusverband zwischen dem 1. und 10. August, wenn alle Bundesländer gleichzeitig Ferien haben.
Stichproben in Ferienparks und bei wassertouristischen Anbietern in der Mecklenburgischen Seenplatte hätten ergeben, dass die Top-Lagen mit bester Ausstattung auch dort bereits gut gebucht sind. «Freie Kapazitäten gibt es beispielsweise in der Mecklenburgischen Schweiz, ein Landstrich, der vor allem Gäste anspricht, die Ruhe suchen, die sie etwa in Schlössern und Herrenhäusern oder Ferienhäusern finden können», sagt Hackbarth.
«Wir stehen am Anfang der Saison und haben noch Kapazitäten im gesamten Bundesland», sagt Lars Schwarz, der Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) in Mecklenburg-Vorpommern. Touristische Hotspots wie Rügen, Usedom seien schon jetzt sehr gut gebucht. «Wassernähe ist immer ein Vorteil», sagt Schwarz, auch die Müritzregion sei deshalb sehr beliebt.
Sorgen bereiteten den Gastronomen der Trend der Gäste, im Urlaub weniger Geld auszugeben. Man liege in den ersten drei Monaten dieses Jahres um 18 Prozent hinter den Umsatzzahlen von 2019 zurück. Weniger Umsatz bei steigenden Kosten, das lasse sich nicht auf Dauer aushalten, sagt Schwarz. «Wir erleben viele Betriebsaufgaben, auch wegen fehlenden Personals.»
Die von der Bundesregierung angekündigte Senkung der Mehrwertsteuer für Speisen in der Gastronomie auf sieben Prozent sei deshalb ein wichtiges Zeichen. «Wenn das umgesetzt wird, schafft das Luft», sagt der Dehoga-Präsident.
Der ADAC erwartet an diesem Wochenende zwar ein reges Verkehrsgeschehen, ein Stauchaos werde aber ausbleiben, sagt Sprecher Christof Tietgen. «Gerade am Freitagnachmittag wird es auf den Autobahnen eng werden. Hier treffen die Pendler auf die bereits gestarteten Urlauber.»
In Mecklenburg-Vorpommern seien zwar entlang der A20 einige Baustellen, in denen sich der Verkehr verlangsame, eine größere Staugefahr gehe von ihnen aber nicht aus. Daneben würden die Straßen Richtung Küste voller werden. «Am besten ist, man plant für seine Reise sicherheitshalber etwas mehr Zeit ein und fährt – wenn möglich – antizyklisch möglichst früh oder spät am Tag los», sagt Tietgen.