11. September 2025 – dpa
DDR-Grenzturm, Fürstengruft, Windmühle, Plattenbau: Am Denkmaltag bieten sich an 250 sehr unterschiedlichen Orten in MV vielfältige Einblicke in die Bemühungen, historische Bauwerke zu erhalten.
Zum bundesweiten Tag des offenen Denkmals öffnen an diesem Sonntag in Mecklenburg-Vorpommern mehr geschichtsträchtige Gebäude als in den Jahren zuvor. Nach Angaben der Deutschen Stiftung Denkmalschutz als Initiatorin können Interessierte aus landesweit mehr als 250 Angeboten auswählen. Vor allem Kirchen beteiligen sich erneut an der Aktion, aber auch sonst nicht zugängliche historische Wohnbauten oder technische Einrichtungen öffnen an dem Tag ihre Türen.
Vielerorts wird es auch spezielle Stadtführungen geben, wie etwa durch das Plattenbaugebiet Evershagen im Nordwesten Rostocks oder entlang des Wasserspiels im Zentrum der größten Stadt des Landes. In Kühlungsborn kann einer der wenigen noch erhaltenen DDR-Grenzwachtürme an der Ostsee besichtigt werden. Im Schloss Wiligrad bei Schwerin öffnen das ehemalige Maschinenhaus, auf dem Bad Doberaner Klostergelände die ehemalige Backhausmühle und in Putbus auf Rügen die Gruft der Fürsten.
In der Alten Kacheltöpferei von Waren gibt es zum Saisonabschluss eine Führung und im Schweriner Schloss, Herzstück des Residenzensembles, das seit einem Jahr zum Unesco-Weltkulturerbe zählt, Vorträge und ein Quiz mit Fragen zu Landtag und Schloss. In Teterow kann man ein altes Bahnstellwerk besichtigen, in Kröpelin die Galerie-Holländer-Windmühle und in Greifswald den Konzilsaal der Universität.
Der Tag des offenen Denkmals wird in Mecklenburg-Vorpommern in diesem Jahr auf dem Schlossgelände in Penkun (Landkreis Vorpommern-Greifswald) feierlich eröffnet. Zu der Festveranstaltung wird neben Kulturministerin Bettina Martin (SPD) auch Rosemarie Wilcken erwartet.
Die frühere Bürgermeisterin von Wismar war lange Jahre Stiftungsratsmitglied der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und hat sich stets für den Erhalt alter Gebäude im Nordosten eingesetzt. Im Rahmen des Festaktes in Penkun wird auch der Ferdinand-Lisch-Denkmalpreis für Mecklenburg-Vorpommern vergeben. Der Preis ist mit 4.000 Euro dotiert. Mit ihm werden vorbildliche Leistungen in der Denkmalpflege gewürdigt.
Seit mehr als 30 Jahren öffnen, koordiniert durch die Stiftung, immer am zweiten Sonntag im September deutschlandweit Denkmäler, um auf Leistungen und Notwendigkeiten beim Erhalt historischer Bauwerke aufmerksam zu machen. Daran beteiligen sich nach Angaben der Organisatoren alljährlich Einrichtungen, Vereine und Privatpersonen in weit mehr als 2.000 Städten und Gemeinden. Über 5.000 Denkmäler werden so zugänglich. Der bundesweite Denkmaltag steht in diesem Jahr unter dem Motto «Wert-voll: unbezahlbar oder unersetzlich?».