01. November 2025 – dpa
Die Löhne sind zwar gestiegen, doch der Nordosten rutscht auf den letzten Platz. Im vergangenen Jahr war noch ein anderes Bundesland das Schlusslicht.
Trotz gestiegener Löhne ist Mecklenburg-Vorpommern das Schlusslicht bei der Bezahlung von Pflegekräften. Der durchschnittliche Stundenlohn im Nordosten stieg im Vergleich zum Vorjahr von 21,16 Euro auf 22,44 Euro, wie aus Daten des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) hervorgeht. Er vertritt auch die Pflegekassen und legt jährlich eine Berechnung der Löhne vor.
Im vergangenen Jahr lag MV noch auf dem vorletzten Platz, da das Lohnplus in Bremen stärker ausfiel. Nun rutschte der Nordosten auf den letzten Rang. Bei dem neuen Vorletzten Thüringen lag der durchschnittliche Stundenlohn rund 10 Cent höher. Am höchsten war der Lohn in Hamburg (24,55 Euro), gefolgt von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Die durchschnittlichen Stundenlöhne stiegen bundesweit im Vergleich zum Vorjahr um 4,9 Prozent auf 23,70 Euro.
Nach Schätzung des GKV-Verbands dürften die Lohnzuwächse die Eigenanteile in Deutschland nun um durchschnittlich 100 Euro pro Monat steigen lassen - wovon im Schnitt 30 Euro über Entlastungszuschläge aufgefangen werden, die es je nach Dauer des Heimaufenthalts von den Pflegekassen gibt. Bei der Pflegeversicherung dürfte dies zu Mehrausgaben von rund 260 Millionen Euro im Jahr führen.
Hintergrund ist, dass die Pflegeversicherung - im Unterschied zur Krankenversicherung - nur einen Teil der Kosten für die Pflege und Betreuung trägt. Die Personalkosten fließen hier maßgeblich ein - und seit 2022 darf es Versorgungsverträge der Pflegekassen nur noch mit Heimen geben, die nach Tarif oder ähnlich zahlen. Für Bewohner kommen noch Zahlungen für Unterkunft und Verpflegung, Investitionen in den Heimen und Ausbildungskosten hinzu.