17. September 2025 – dpa
Der Weiterbau des Elbtowers kann nächstes Jahr beginnen, wenn Regierung und Parlament das wollen. Das sagte der Unternehmer Becken, der den Turm mit einer Gruppe erwerben will.
Der zeitige Weiterbau des Hamburger Elbtowers hängt nach Aussage eines möglichen Käufers, Dieter Becken, von der Landespolitik ab. «Die Bürgerschaft muss nur noch beschließen und dann fangen wir an, zu bauen», sagte der Immobilienunternehmer auf dem Kongress Immobilien-Dialog in Hamburg. Er gehe davon aus, dass die Bürgerschaft dieses Jahr entscheiden werde, dass das Naturkundemuseum in dem Turm einziehen werde.
Becken sagte, sollten die Probleme gelöst und die Verhandlungen bis Jahresende erfolgreich zu Ende geführt werden, könnten die Arbeiten am Elbtower im Frühjahr 2026 fortgesetzt werden. «Wir würden im April, Mai dann mit dem Bau losgehen.» Ein Bauverbot gebe es nicht. Die Fertigstellung solle drei Jahre dauern, für den Bezug sei etwa ein Jahr eingeplant.
Das heißt: Nach Beckens Einschätzung kann der Elbtower im frühsten Fall etwa 2030 eröffnet werden. Becken sagte, der Elbtower solle so zu Ende gebaut werden, wie der Architekt sich das vorstelle.
Seit Mitte Dezember verhandelt eine Gruppe um Becken, dazu zählt auch der Logistik-Milliardär Klaus-Michael Kühne, alleinig mit dem Insolvenzverwalter Torsten Martini über den Kauf des Turms. Eine Einigung bis April wurde angekündigt, aber nicht erreicht. Laut Stadtentwicklungsbehörde hat der Insolvenzverwalter dem Konsortium eine neue Frist bis Ende Oktober gesetzt.
Hamburgs Regierung hat eine finanzielle Beteiligung der Stadt an der Fertigstellung des Turms ausgeschlossen. Die Stadt prüft aber, ob das in Hamburg geplante Naturkundemuseum großflächig in dem Turm einzieht. Die wirtschaftliche Prüfung dauere noch an, hieß es von der Stadtentwicklungsbehörde. Technisch sei ein Einzug aber wahrscheinlich möglich. Becken warb auf dem Kongress um das Museum: «Das ist der einzige Standort, wo genau dieser Nutzer reingehört.»
Der Elbtower war ein Prestigeprojekt des österreichischen Immobilieninvestors René Benko. Weil Benkos kriselnde Signa-Gruppe Rechnungen nicht gezahlt habe, wurden die Arbeiten an dem Turm in rund 100 Metern Höhe im Oktober 2023 eingestellt. Benko sitzt seit Januar in Untersuchungshaft, und soll im Oktober in Österreich vor Gericht stehen.