17. September 2025 – dpa
Eine Welt ohne Plastik und Autoabgase? Und ohne Brillen und Kontaktlinsen? Hört sich nach einer schönen Vision an. Genau darum geht es beim Deutschen Zukunftspreis. Drei Projekte wurden nominiert.
Ein neuartiges Augenlaserverfahren, ein komplett abbaubarer Naturkunststoff und ein Brennstoffzellen-Antrieb für Schwerlaster - diese Innovationen sind für den Deutschen Zukunftspreis nominiert worden. Die drei Projekte aus Thüringen, Hamburg und Baden-Württemberg seien drängenden Problemen und innovativen Lösungen auf der Spur, sagte Petra M. Jung vom Bundespräsidialamt. Sie machten bewusst, welche Möglichkeiten man habe, um eine lebenswerte Zukunft zu gestalten.
Wer gewinnt, entscheidet eine Jury. Ein wichtiges Kriterium sind neben der technischen Innovation auch die Perspektiven. Es müsse sich abzeichnen, dass aus der Investition in absehbarer Zeit ein wirtschaftlicher Erfolg werde, sagte Jung. Auch der Schutz durch Patente spiele eine Rolle. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird den mit 250.000 Euro dotierten Preis am 19. November in Berlin überreichen. Einblicke in bisherige preisgekrönte Projekte gibt eine Ausstellung im Deutschen Museum in München.
Von Zeiss in Jena stammt ein Verfahren, mit dem Fehlsichtigkeit minimalinvasiv korrigiert werden kann. Bei dieser Lasertechnik komme man ohne Hitze, große Schnitte und lange Heilzeiten aus, sagte der Forscher Mark Bischoff. Dadurch würden auch viel weniger Hornhautnerven durchtrennt und die Patienten litten nicht mehr unter monatelanger Augentrockenheit.
Den Naturkunststoff hat das Hamburger Startup-Unternehmen Traceless entwickelt. Gewonnen wird er aus Reststoffen der Getreideverarbeitung, die zu Granulat verarbeitet werden. Dieses kann etwa als Papierbeschichtung dienen oder in feste Formen gegossen werden. Das Endprodukt habe Eigenschaften wie Kunststoff und fühle sich auch so an, sagte die Ingenieurin Anne Lamp. Müsliriegel können damit ebenso verpackt werden wie Obst und Gemüse, auch Einwegbesteck ist möglich. Da es sich um einen chemikalienfreien Naturstoff handele, baue sich dieser in der Umwelt innerhalb weniger Wochen ab und zerfalle im Gegensatz zu anderen Materialien nicht nur in Mikroplastik.
Schwerlaster umweltfreundlich zu betreiben, damit haben sich Stuttgarter Forscher für Bosch beschäftigt. Ihr neuartiger Brennstoffzellen-Antrieb mit Wasserstoff ermögliche einen emissionsfreien Fernverkehr, sagte Christoffer Uhr bei der Vorstellung. Damit könnten dieselbetriebene Antriebe durch eine robuste, alltagstaugliche und klimafreundliche Alternative ersetzt werden. Zudem habe ein damit betriebenes Fahrzeug ein sehr viel geringeres Gewicht als ein vergleichbarer Batterie-Lkw, so dass mehr Waren transportiert werden könnten. Und das Tanken dauere nur wenige Minuten.