13. November 2025 – dpa
Umweltminister Goldschmidt fordert Tempo bei der Suche nach einem Atomendlager. Warum ihm Eile wichtig ist und welche Vorschläge Schleswig-Holstein dazu macht.
Schleswig-Holsteins Umweltminister Tobias Goldschmidt fordert eine Beschleunigung der Atom-Endlagersuche. «Das Zeitalter der Atomenergienutzung ist beendet, aber für die strahlenden Abfälle gibt es noch keine Lösung», sagte der Grünen-Politiker der Deutschen Presse-Agentur.
Die Sicherheit der Menschen müsse bei der Suche Vorrang haben, denn künftige Generationen werden mit den Abfällen leben. Genauso wichtig ist es laut Goldschmidt, den Regionen und der Öffentlichkeit rasch Klarheit zu verschaffen und die Entscheidung über einen Atomendlagerstandort nicht länger als nötig hinauszuzögern.
Daher schlage das Umweltministerium in Kiel vor, dass die über- und unterirdischen Untersuchungen der nächsten Phase parallel statt nacheinander erfolgen. «Außerdem bitten wir die Bundesregierung, rasch einen Zeitplan vorzulegen, der sowohl einen Zielzeitpunkt als auch Meilensteine bis dahin festhält», erklärte Goldschmidt. Die Beschleunigung der Verfahren steht für ihn auch bei der derzeit stattfindenden Umweltministerkonferenz in Saarbrücken im Fokus.
Schleswig-Holstein hat zusammen mit Niedersachsen und Baden-Württemberg einen entsprechenden Beschlussvorschlag bei der Konferenz eingebracht. Darin wird auf Veröffentlichungen der letzten drei Jahre verwiesen, die besagen, dass die Suche nach einem Standort gemäß dem Standortauswahlgesetz frühestens in etwa 40 Jahren abgeschlossen sein könnte.
Das bereite Sorge, denn unsichere Zeiten, fehlendes dauerhaftes Fachpersonal und begrenzte Entwicklungsmöglichkeiten an den heutigen Zwischenlagern machten Eile nötig. Deshalb sollten alle Umweltministerinnen und -minister der Länder die beteiligten Akteure auffordern, den Prozess zügig und «fachlich fundiert» voranzutreiben. Trotz der beschleunigten Suche bleibt den Angaben nach das Ziel, den sichersten Standort für ein Atomendlager zu finden.