14. Oktober 2025 – dpa

Möglicher Käufer

Hamburg plant Teilnutzung des Elbtowers für Naturkundemuseum

Die Stadt Hamburg plant, Teile des Elbtowers für das Naturkundemuseum zu nutzen. Was das für die Zukunft des Rumpfbaus und die Verhandlungen mit dem Konsortium bedeutet.

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Um die Bauruine Elbtower zu retten, will die Stadt nun das Naturkundemuseum in dem Gebäude unterbringen und so den Weiterbau ermöglichen. (Archivbild)

Für den seit rund zwei Jahren als Rumpf-Rohbau dastehenden Hamburger Elbtower zeichnet sich eine Lösung ab. Die Stadt will Teile des Gebäudes für das geplante Naturkundemuseum nutzen, teilte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) mit. Die Realisierung im Elbtower sei möglich und ginge auch deutlich schneller als ein eigener Neubau.

Damit wäre eine wichtige Voraussetzung für den Weiterbau am Elbtower erfüllt. Das Konsortium rund um den Immobilienunternehmer Dieter Becken verhandelt seit Mitte Dezember exklusiv mit dem Insolvenzverwalter Torsten Martini über den Kauf der Bauruine.

In der Vergangenheit hatte Tschentscher mehrfach ausgeschlossen, dass sich die Stadt finanziell am Elbtower beteiligt. Allerdings hatte sich die Stadt auch offen gezeigt, den Einzug des Naturkundemuseums zu prüfen. Sollte auch die Bürgerschaft den Plänen zustimmen - wovon auszugehen ist - will Becken bei einem Zuschlag im kommenden Frühling an dem Gebäude weiterbauen.

Der Elbtower war ein Prestigeprojekt des österreichischen Immobilieninvestors René Benko. Weil dessen kriselnde Signa-Gruppe Rechnungen nicht gezahlt hatte, wurden die Arbeiten an dem Turm in rund 100 Metern Höhe im Oktober 2023 eingestellt. Benko sitzt seit Januar in Untersuchungshaft und steht derzeit in Österreich vor Gericht.

Der Elbtower soll den ursprünglichen Plänen zufolge der krönende Abschluss der Hamburger Hafencity werden. Ganz im Osten bei den Elbbrücken soll er entstehen, quasi als Gegenstück zur Elbphilharmonie ganz im Westen: 64 Stockwerke und 245 Meter hoch.

Das dritthöchste Gebäude Deutschlands, entworfen vom Londoner Stararchitekten David Chipperfield, soll einmal unter anderem Büros, Geschäfte, Galerien, Cafés, Restaurants und eine öffentlich zugängliche Aussichtsplattform in der 55. Etage beherbergen. Bislang geplante Fertigstellung und Gesamtkosten: 2025 für rund 950 Millionen Euro.

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