23. November 2025 – dpa
Starke Siege, bittere Niederlagen: Deutschlands Top-Duo räumt Favoriten aus dem Weg, verpasst in Australien aber das erhoffte Edelmetall. Was bleibt, ist der Blick nach vorn.
Am Ende stand bei Nils Ehlers und Clemens Wickler die große Enttäuschung. Bei der Beach-Vollyball-WM im australischen Adelaide reichte es für die Olympia-Zweiten von Paris nur zum vierten Platz. Im Bronze-Match unterlagen die Hamburger den Franzosen Téo Rotar und Arnaud Gauthier-Rat in zwei Sätzen mit 15:21 und 15:21 und verpassten so das insgeheim erhoffte Edelmetall.
«Ich bin sehr, sehr gefrustet, dass es nicht für eine Medaille gereicht hat. Niemand will am Ende Vierter werden», sagte Wickler im NDR. Blockspezialist Ehlers ergänzte: «Natürlich tut das weh, jetzt am Ende so rauszugehen, aber wir haben es bis ins Halbfinale geschafft. Da bin ich sehr stolz auf unser Team, dass wir es geschafft haben, so weit zu kommen.»
Nach einer zuvor durchwachsenen Saison und einem schwierigen Start in das Turnier hatten Ehlers/Wickler auf ihrem Weg bis in die Vorschlussrunde unter anderem die Europameister und Weltranglisten-Ersten Anders Mol und Christian Sörum aus Norwegen sowie die Titelverteidiger Ondrej Perusic und David Schweiner aus Tschechien aus dem Weg geräumt. Im Halbfinale folgte die Zwei-Satz-Niederlage gegen die Olympia-Sieger David Ahman und Jonatan Hellvig aus Schweden.
Die Goldmedaillen-Gewinner von Paris sicherten sich durch das 2:0 (25:23, 21:19) im Finale gegen ihre schwedischen Landsleute Jacob Hölting Nilsson und Elmer Andersson zum ersten Mal den WM-Titel. Bei den Frauen krönten sich Tina Graudina und Anastasija Samoilova aus Lettland durch ein 2:1 (21:15, 15:21, 15:11) über Kristen Nuss und Taryn Brasher aus den USA ebenfalls erstmals als Weltmeisterinnen.
«Natürlich ist der Ausgang jetzt frustrierend», sagte Beach-Bundestrainer Christoph Dieckmann über das deutsche Vorzeige-Duo: «Ich muss aber ganz klar sagen, dass die Gegner in den letzten beiden Spielen einfach deutlich besser gespielt haben.»
Das sah auch Nils Ehlers so: «Wir haben aufgezeigt bekommen, vor allem im Halbfinale, woran wir noch arbeiten müssen. Aber das gibt Motivation für die kommenden Jahre.» Das Ziel bleibe, bei den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles erneut auf dem Podium zu stehen.
Insgesamt waren in Australien sieben deutsche Teams am Start. Die deutschen Meister Lukas Pfretzschner/Sven Winter belegten Platz fünf. Paul Henning und Liu Wüst beendeten das Turnier ebenso auf Rang 17 wie die nationalen Titelträgerinnen und EM-Dritten Svenja Müller und Cinja Tillmann. Für Linda Bock/Louisa Lippmann, Sandra Ittlinger/Anna Grüne und Melanie Paul/Lea Kunst gab es jeweils Rang neun.
«Unter dem Strich war es für uns eine sehr gute WM – mit dem Makel, dass wir es im weiblichen Bereich nicht ins Viertelfinale geschafft haben», lautete das Fazit von Bundestrainer Dieckmann: «Dafür hatten wir bei den Männern zwei Teams im Viertelfinale – das ist deutlich über dem, was man erwarten konnte.»