30. Oktober 2025 – dpa

Konflikte mit Tierhaltern

Umweltministerium: Jagd wird Probleme mit Wölfen nicht lösen

Immer wieder reißen Wölfe Nutztiere. Doch das Problem lasse sich nicht durch Abschüsse lösen, heißt es aus dem Umweltministerium in Schleswig-Holstein. Ein Überblick zur Lage.

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Tierhalter können für durch Wölfe gerissene Weidetiere entschädigt werden. (Symbolbild)

Nach Ansicht des Schleswig-Holsteinischen Umweltministeriums lassen sich die Probleme zwischen Tierhaltern und Wölfen nicht durch das Schießen der Raubtiere lösen. «Selbst wenn die Aufnahme ins Jagdrecht käme, wird es weiterhin nötig sein, präventiv die Herden zu schützen», sagte eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Das einzige Mittel, was effektiv die Konflikte löst, sei das Wolfsmanagement mit Zäunen.

Zwar stufe die EU den Wolf nur noch als «geschützt» ein – und nicht mehr als «streng geschützt». Dennoch dürfe auch mit der neuen Regelung der Erhalt der Tiere in der Natur nicht gefährdet werden. Zudem hat sich an dem Schutzstatus des Wolfes auf nationaler Ebene laut der Sprecherin bisher nichts geändert.

Das Tier falle in Schleswig-Holstein nach wie vor unter die streng und besonders geschützten Arten und unterliege den Schutzbestimmungen des Bundesnaturschutzgesetzes. Somit ist die Jagd der Wölfe derzeit untersagt. Die Länder könnten allerdings Ausnahmen zulassen.

Im nördlichsten Bundesland reißen Wölfe immer wieder kleine Nutztiere wie Schafe. Laut Umweltministerium verschwinden auch einzelne Weidetiere. Meist fehle bei betroffenen Herden Zäunen, oder seien diese falsch aufgebaut.

Tierhalter in Wolfspräventionsgebieten könnten allerdings den Wert der gerissenen Tiere ersetzt bekommen – jedoch nur, wenn Zäune vorhanden waren. Solche Präventionsgebiete liegen in den Kreisen Herzogtum Lauenburg, Pinneberg, Dithmarschen, Steinburg und Segeberg, wo Wolfsangriffe häufiger vorkommen.

In Schleswig-Holstein gibt es nur wenige heimische Wölfe. Laut Ministerium leben insgesamt drei Rudel im Land. Im Kreis Segeberg hält sich demnach ein Alttier mit zwei bis drei Jungtieren und mindestens fünf Welpen auf.

Zudem wurden in der Langenlehstener Heide im Kreis Herzogtum Lauenburg zwei Alttiere neu nachgewiesen. Ein weiteres Rudel lebt im Sachsenwald, bestehend aus zwei Alttieren und einem Welpen. Allerdings wurde dieses Rudel seit Mai nicht mehr gesichtet.

Immer werden tote Wölfe gefunden, überwiegend wurden diese Opfer von Verkehrsunfällen. In den vergangenen 25 Jahren wurden in Schleswig-Holstein 19 tote Tiere entdeckt, 18 davon starben im Straßenverkehr. Das belegt die Datenbank der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf.

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