12. Mai 2025 – dpa
Das frühsommerliche Wetter lockt viele Menschen an die Strände. Und auch die ersten DLRG-Wachtürme an den Küsten von Nord- und Ostsee sind schon besetzt.
Sicheres Badevergnügen an den Stränden von Nord- und Ostsee: Die ehrenamtlichen Rettungsschwimmer der DLRG sind in die Wachsaison gestartet. Unter anderem in St. Peter-Ording, Borkum und Grömitz seien die Stationen schon länger geöffnet, am Wochenenden seien 16 weitere Standorte hinzugekommen, sagte DLRG-Sprecher Martin Holzhause der Deutschen Presse-Agentur. «Von Woche zu Woche wird die Zahl der bewachten Strandabschnitte dann größer.»
Im Laufe des Sommers werden mehr als 80 Stationen zwischen Borkum und Usedom mit Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmern besetzt, sagte Holzhause. «Zum Teil nur mit einem Turm, aber auch mit sieben oder mehr Türmen.» Einige Standorte übernehmen den Wachdienst den Angaben zufolge an mehreren Orten, sodass mehr als 100 Badestrände beaufsichtigt werden.
2024 setzte die DLRG knapp 5.500 Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer an den Küsten ein. «Der Bedarf war allerdings noch größer», sagte Holzhause. Wichtiger als die reine Anzahl der Ehrenamtlichen sei jedoch deren durchschnittliche Einsatzzeit. «Und diese geht leider zurück. Waren unsere Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer vor Jahren im Durchschnitt noch knapp 14 Tage im Einsatz, sind es derzeit weniger als zehn Tage.» Demnach werden mehr Menschen benötigt, um die gleiche Leistung zu erbringen.
Für die Hauptferienzeit im Juli und August hat die DLRG zum Teil schon mehr Bewerber, als sie einsetzen kann. «Bis dahin können wir jedoch noch viele Freiwillige brauchen und freuen uns über jede kurzfristige Bewerbung.» Diese Woche wird den Angaben zufolge nur knapp jede zweite der gewünschten rund 230 Positionen besetzt sein. «In den Wochen danach sieht es derzeit noch nicht besser aus. Ende Mai würden wir eigentlich gern 500 Rettungsschwimmer in den Einsatz schicken.»
Die DLRG ist über fünf Monate hinweg an sieben Tage in der Woche an Stränden von Nord- und Ostsee präsent. «Wir können überall – in unterschiedlichen Zeiträumen – noch mehr Rettungsschwimmer einsetzen, insbesondere in der Zeit von jetzt an bis Mitte Juli», sagte Holzhause.
Voraussetzungen für Interessierte: Sie müssen mindestens 16 Jahre alt sein und benötigen das Rettungsschwimmabzeichen Silber. Die meisten der rund 2.000 örtlichen Vereine der DLRG bieten laut Holzhause regelmäßig Kurse an. Eine Mitgliedschaft ist nicht erforderlich. Für einen Einsatz an der Küste müssten mindestens sieben Tage eingeplant werden.
Wünsche nach bestimmten Einsatzorten werden möglichst berücksichtigt. Die DLRG übernimmt Fahrtkosten und zahlt eine tägliche Aufwandspauschale. Auch eine Unterkunft und eine Verpflegungspauschale werden gestellt.
Das Einsatzgebiet Küste unterscheidet sich dabei nach DLRG-Angaben deutlich von einem See oder Fluss. Das Baden und Schwimmen im Meer sei gefährlicher als in Binnengewässern, sagte Holzhause. Innerhalb kurzer Zeit kann sich der Untergrund ändern: «Tiefen entstehen, Sandbänke bilden sich oder verschwinden ganz. Wind und Strömung, gutes und schlechtes Wetter beeinflussen permanent das Wasser.»
Doch auch für den Badesee gilt gleichermaßen wie für das Meer: Badegäste sollten möglichst immer bewachte Badestellen aufsuchen und auf die Strand-Sicherheitsflaggen achten: Ist an den Stationen eine gelb-rote Flagge gehisst, sind Rettungsschwimmer im Dienst. Hängt zusätzlich eine gelbe Flagge, ist das Baden und Schwimmen für unsichere Schwimmer und Nichtschwimmer gefährlich. Weht am Mast nur eine rote Flagge, sollte niemand in das Wasser. «Dann besteht auch für Geübte Lebensgefahr», sagte Holzhause.
Nach dem Ende der Sommerferien schließen die ersten Stationen an den Stränden. Den September über wird noch vielerorts überwachtes Baden angeboten. Anfang Oktober beenden die letzten Rettungsschwimmer an der Küste die Saison 2025.