15. November 2025 – dpa

Debatte um Kapitän

«Brücken bauen»: St. Pauli-Chef Göttlich verteidigt Irvine

Zuletzt steht St. Paulis Mittelfeldspieler unfreiwillig im Fokus einer Debatte. Präsident Oke Göttlich stellt sich auf der Mitgliederversammlung hinter den Kapitän.

FC St. Paulis Präsident Oke Göttlich hat bei der Mitgliederversammlung des Fußball-Bundesligisten in der Debatte um Jackson Irvine den australischen Kapitän gestärkt und um mehr Nachsicht im Umgang geworben. Es habe nach Gesprächen mit Irvine «keinerlei Anzeichen» gegeben, dass der Mittelfeldspieler menschenfeindliche Einstellungen vertritt.

«Wir wollen Brücken bauen und keine Gräben vertiefen», stellte der 49-Jährige im gut gefüllten Audimax-Saal der Universität Hamburg klar. Menschen würden Fehler machen, sagte er. «Das gilt auch für unsere Gremien», fügte Göttlich hinzu und spielte auf kritische Kommentare eines Aufsichtsratsmitglieds in der Causa Irvine an.

Man wolle sich durch verschiedene Konflikte und Social-Media-Reflexe nicht treiben lassen, sondern das Gespräch suchen. Vereinsdemokratie bedeute, unterschiedliche Perspektiven auszuhalten.

Vor einigen Wochen hatte der australische Nationalspieler Irvine im Mittelpunkt gestanden, nachdem seine Frau ein Foto in den sozialen Medien gepostet hatte, das den 32-Jährigen mitten in der Debatte um das israelische Vorgehen im Gaza-Streifen in einem umstrittenen T-Shirt zeigte.

Danach kritisierte ein Aufsichtsratsmitglied den Spieler massiv auf der Plattform Instagram. Später wurden diese Äußerungen wieder gelöscht. Wenige Tage vor der Versammlung sanktionierte der Club das Aufsichtsratsmitglied wegen vereinsschädigenden Verhaltens. Der Ehrenrat verhängte unter anderem eine Geldstrafe.

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