03. September 2025 – dpa
Schweinswale sind auch in der Ostsee anzutreffen, wo sie als gefährdete Art gelten. Immer wieder kommt es zu Totfunden. Oder es werden abgetrennte Flossen angespült, wie nun in zwei Fällen in MV.
An der Ostseeküste zwischen Boltenhagen und Groß Schwansee haben Mitglieder der Umweltschutzorganisation BUND in den vergangenen Wochen in zwei Fällen abgetrennte Flossen von Schweinswalen am Strand gefunden. Die Schnitte an den Flossen seien sehr gerade und auf der Haut Netzmarken zu erkennen. Dies sei ein sicherer Hinweis, dass die kleinen Wale Beifang in einem Fischernetz, vermutlich einem Stellnetz, gewesen seien, sagt Lena Hohls vom BUND Klützer Winkel.
Judith Denkinger, Kuratorin für Meeressäugetiere am Deutschen Meeresmuseum in Stralsund, bestätigte den Fund, der bereits vor einigen Wochen gemeldet worden sei. «Ich denke, dass die Schweinswale eventuell in ein Stellnetz geraten und da verendet sind», sagte sie. Die Flossen seien abgeschnitten worden. Es handele sich insgesamt um zwei Tiere.
Laut BUND wurden die abgetrennten Flossen am 28. Juli sowie am 17. August gefunden. Totfunde von Schweinswalen seien an der deutschen Ostseeküste keine Einzelfälle. Meeresschützer hätten auch in Vorjahren abgetrennte Schweinswalteile in der Lübecker Bucht entdeckt.
Der gewöhnliche Schweinswal ist eine der kleinsten Arten innerhalb der Familie der Wale, Delfine und Schweinswale. Die genetisch eigenständige Subpopulation des Schweinswals in der zentralen Ostsee gilt als stark gefährdet.