25. September 2025 – dpa
Die Ostsee ist nach Ansicht der CDU-Politikerin von Allwörden längst Schauplatz verdeckter Auseinandersetzungen. In Stralsund soll über mehr maritime Sicherheit für Deutschland beraten werden.
Als Reaktion auf Spionage, Drohnenattacken, Luftraumverletzungen und die Beschädigung von Seekabeln in der Ostsee dringen Sicherheitspolitiker der Union auf konsequentere Schutzmaßnahmen in Deutschland. «Wir brauchen den entschlossenen Ausbau der Bundespolizei See, mehr geeignete Drohnenabwehr in den Küstenregionen in Verantwortung der Länder und ein digitales Lagebild in Echtzeit, das unsere Sicherheitskräfte handlungsfähig macht», sagte die CDU-Landtagsabgeordnete in Mecklenburg-Vorpommern, Ann Christin von Allwörden.
Nach ihren Angaben wollen die innenpolitischen Sprecher der Unionsfraktionen von Ländern, Bund und EU bei einer dreitägigen Konferenz, die am Freitag in Stralsund beginnt, insbesondere über die maritime Sicherheit beraten. «Ohne sichere Seewege stehen unsere Industrie, unser Handel und unsere Energieversorgung still. Und genau das kalkuliert Moskau mit seiner hybriden Kriegsführung ein», erklärte von Allwörden.
Nach ihren Worten machten Sabotage, Spionage und hybride Angriffe auf Pipelines, Kabel und Häfen deutlich, dass die Ostsee längst Schauplatz einer verdeckten Auseinandersetzung geworden sei. Daher seien klare Zuständigkeiten, starke Sicherheitsbehörden und eindeutige Vorgaben für Betreiber kritischer Infrastruktur unverzichtbar. In Stralsund solle dazu ein zehn Punkte umfassendes Forderungspapier verabschiedet werden. «Wir müssen hybride Angriffe rechtssicher bekämpfen, verdeckte Operationen aufklären und Spionage konsequent unterbinden», sagte die CDU-Politikerin.
Erst Anfang September sorgte die Durchsuchung des Frachtschiffs «Scanlark» in Kiel für Schlagzeilen. Es bestand der Verdacht, das Schiff könnte als Ausgangspunkt für Spionageaktionen und als Basis für Drohnenflüge gedient haben, etwa um Militärschiffe und Bundeswehrstandorte auszukundschaften.