25. September 2025 – dpa
Ein kleines Dorf setzt mit Rockmusik ein Zeichen für Solidarität und gegen Rechtsextremismus. Ein Dokumentarfilm darüber hat nun die Jury des Fernsehfestivals «Goldenes Prag» beeindruckt.
Beim 62. Internationalen Fernsehfestival «Goldenes Prag» ist der ARD-Dokumentarfilm über das politische Musikfestival «Jamel rockt den Förster» ausgezeichnet worden. Regisseur Martin Groß erhielt für «Jamel - Lauter Widerstand» am Donnerstagabend den Sonderpreis der Stiftung Vize 97 (Vision 97), wie der Sender mitteilte.
Die Stiftung war 1998 von dem Bürgerrechtler, Dramatiker und Präsidenten Vaclav Havel (1936-2011) gemeinsam mit seiner Frau Dagmar Havlova gegründet worden. Diese würdigte demnach, dass der Film zeige, wie Menschen «Extremismus mit demokratischen Mitteln, gegenseitiger Unterstützung, Solidarität, Kultur und Kunst bekämpfen».
Der Dokumentarfilm beleuchtet die Geschichte des mecklenburgischen Musikfestivals, das vor mehr als anderthalb Jahrzehnten von Birgit und Horst Lohmeyer gegründet wurde. Die beiden wollten damit ein Zeichen gegen Rechtsextremismus setzen. Namhafte Bands wie Die Toten Hosen, Die Ärzte und die Fantastischen Vier unterstützten das Vorhaben durch ihre Auftritte und sorgten damit auch bundesweit für Bekanntheit.
Das Festival «Goldenes Prag» («Zlata Praha») ist ein Wettbewerb für internationale Fernsehproduktionen. Es wird vom öffentlichen-rechtlichen Tschechischen Fernsehen (CT) in Zusammenarbeit mit der Europäischen Rundfunkunion veranstaltet und findet seit 1964 jährlich statt. Der Schwerpunkt liegt auf Musik- und Tanzsendungen.
«Jamel - Lauter Widerstand» ist eine Produktion der Berliner Firma Labo M im Auftrag von ARD Kultur, NDR, SWR, BR und RBB.