24. Oktober 2025 – dpa
Obwohl Europa als frei von Polio gilt, ruft Ministerin Drese zum Welt-Polio-Tag zur Impfung auf. Warum der Schutz gegen Kinderlähmung weiter wichtig bleibt.
Zum Welt-Polio-Tag hat Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) an die Bedeutung der Impfung gegen Kinderlähmung erinnert. Obwohl Europa seit 2002 als frei von Polio gelte, bleibe der Impfschutz wichtig, um das Virus weltweit weiter einzudämmen, sagte Drese laut Mitteilung in Schwerin.
Nach Angaben des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Sport wurden in den Jahren 2024 und 2025 an mehreren Standorten in Deutschland genetisch verwandte Polioviren (cVDPV) in Abwasserproben entdeckt. Auch andere europäische Länder seien betroffen gewesen. Klinische Erkrankungsfälle habe es bislang aber nicht gegeben. Eine Einschleppung nach Deutschland durch Reisen in betroffene Regionen sei jedoch weiterhin möglich.
«Um das Neuauftreten von Kinderlähmungsfällen auch in Deutschland zu verhindern, ist es nach wie vor notwendig, dass möglichst viele Personen rechtzeitig und vollständig gegen Polio geimpft sind», betonte Drese. Ziel sei eine Impfquote von mindestens 95 Prozent mit drei Impfstoffdosen bis zum Ende des ersten Lebensjahres.
«Die aktuellen Impfquoten in Deutschland zeigen, dass diese Grundimmunisierung bei einem erheblichen Teil der Kinder unter sechs Jahren verspätet abgeschlossen wird oder lückenhaft bleibt», sagte Drese. Laut den jüngsten Zahlen waren bundesweit 76,9 Prozent der im Jahr 2021 geborenen Kinder im Alter von zwei Jahren vollständig gegen Polio geimpft. In Mecklenburg-Vorpommern lag die Quote bei 79,2 Prozent.
Drese rief Eltern auf, den Impfstatus ihrer Kinder regelmäßig prüfen zu lassen. Auch Erwachsene sollten ihren Schutz kontrollieren und gegebenenfalls fehlende Impfungen nachholen.