08. Mai 2025 – dpa

Film

Filmregisseur Dresen zum Ehrenbürger Schwerins ernannt

Schwerin hat in der Vergangenheit nur selten die Ehrenbürgerwürde verliehen. Der Flugzeugpionier Ludwig Bölkow gehört dazu. Und nun auch einer der bekanntesten deutschen Filmemacher der Gegenwart.

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Der Filmregisseur Andreas Dresen ist in Schwerin aufgewachsen. (Archivbild), Foto: Soeren Stache/dpa

Der mehrfach preisgekrönte Filmregisseur Andreas Dresen ist Ehrenbürger von Schwerin, der Stadt seiner Kindheit und Jugend. Aus den Händen von Oberbürgermeister Rico Badenschier (SPD) erhielt der 61-Jährige im Rathaus der Stadt feierlich die Ernennungsurkunde.

Dresen ist nach Angaben der Stadt seit 1845 der 20. Bürger, dem diese Ehre zuteilwurde. Er steht damit in einer Reihe mit dem Flugzeugpionier Ludwig Bölkow, der legendären Schweriner Blumenfrau Bertha Klingberg und dem Rabbiner William Wolff, der wesentlichen Anteil am Wiederaufbau einer jüdischen Gemeinde in Mecklenburg-Vorpommern nach dem Mauerfall hatte.

Badenschier würdigte Dresen als einen der prägendsten Filmemacher Deutschlands in den zurückliegenden drei Jahrzehnten. «Als ostdeutscher Künstler findet Andreas Dresen Bilder, die die Ambivalenz der deutschen Gegenwart und Vergangenheit zeigten und zugleich Polarisierungen entgegenwirkten», sagte der Oberbürgermeister. Solche Perspektivwechsel seien wichtig in einer Demokratie. «Sie tragen zur Verständigung und zur Selbstvergewisserung bei, die heute nötiger denn je ist», betonte Badenschier.

Bei internationalen Filmfestivals in Cannes, Chicago oder Karlovy Vary habe Dresen Preise gewonnen und mehrfach auch den renommierten Deutschen Filmpreis erhalten, unter anderem für Filme wie «Halbe Treppe», «Wolke Neun», «Halt auf freier Strecke» oder «Gundermann». Bei all seinen Erfolgen sei er Schwerin stets eng verbunden geblieben.

Dresen, 1963 in Gera als Sohn einer Schauspielerin und eines Theaterregisseurs geboren, zeigte sich gerührt von der Ehrung. «Ich bin wahnsinnig stolz», sagte er. In den Dank bezog er auch seine Mutter ein, die nach der Trennung der Eltern mit ihm nach Schwerin gezogen war, wo sie ein Engagement am Mecklenburgischen Staatstheater erhalten hatte. Der dortige Schauspieldirektor Christoph Schroth wurde zum Ziehvater Dresens mit großem Einfluss auf dessen künstlerischen Werdegang.

Dresen lebt heute in Potsdam, ist nach eigenen Angaben aber immer wieder in Schwerin zu Gast - aktuell als Jurymitglied beim Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern, bei dem er auch schon Preise gewonnen hat.

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