19. Juni 2024 – dpa
Bachelor mit starkem Praxisbezug - das bieten Berufsakademien bereits in vielen Bundesländern. Jetzt will Mecklenburg-Vorpommern nachziehen und legt die gesetzliche Grundlage.
Als eines der letzten Bundesländer will nun auch Mecklenburg-Vorpommern Berufsakademien ermöglichen. Dort kann in einem dualen Studium mit hohem Praxisbezug der Bachelor-Abschluss erworben werden, wie Hochschulministerin Bettina Martin (SPD) erläuterte. Die Landesregierung beschloss nach ihren Angaben am Dienstag den Entwurf für ein Berufsakademiegesetz. «Es eröffnet für die Bildungslandschaft in Mecklenburg-Vorpommern neue Möglichkeiten, akademische und praktische Ausbildung zu verbinden», erläuterte Martin. Eine direkte finanzielle Beteiligung des Landes an nichtstaatlichen Berufsakademien sei aber nicht vorgesehen. Die staatlichen Hochschulen hätten Priorität.
Zugangsvoraussetzung für die Berufsakademie ist den Angaben zufolge eine Hochschulzugangsberechtigung. Es könne aber auch eine Aufnahmeprüfung abgelegt werden. Nötig sei außerdem eine Ausbildungsvereinbarung mit einem Betrieb, in dem der praktische Teil stattfinde.
Berufsakademien sind Martin zufolge in den Bundesländern, in denen es sie gibt, sehr beliebt. Laut der Internetseite studis-online.de gibt es nur fünf Bundesländer ohne: Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Bremen und Rheinland-Pfalz.
Die steigenden Studierendenzahlen zeigten, dass eine Nachfrage nach dieser Art von Ausbildungsangeboten bestehe, betonte Martin. «Ich hoffe, dass dieses neue Gesetz dazu beiträgt, neue und zusätzliche Bildungsangebote in Mecklenburg-Vorpommern entstehen zu lassen. Und dass so weniger Jugendliche in Nachbarländer abwandern, wo es bereits solche Akademien gibt.»
Der Gesetzentwurf soll den Angaben zufolge nach dem Sommer im Landtag behandelt werden und nach der Verabschiedung im ersten Quartal 2025 in Kraft treten.