30. Juli 2025 – dpa
Bei der Modernisierung der Verwaltung hinkt Mecklenburg-Vorpommern den eigenen Ansprüchen meist hinterher. Die oppositionelle CDU macht das immer wieder zum Thema. Und auch die Kameraüberwachung.
Bei der Automatisierung von Verwaltungsabläufen und dem gewinnbringenden Einsatz Künstlicher Intelligenz kann Mecklenburg-Vorpommern nach Ansicht von CDU-Landtags-Fraktionschef Daniel Peters von den Nachbarn in Polen einiges lernen. «Die Erfahrungen aus Stettin zeigen, dass sich durch weitreichende Automatisierung in der Verwaltung bis zu 20 Prozent der Kosten einsparen lassen. Und das, obwohl das volle Potenzial der Technologien dort noch gar nicht ausgeschöpft ist», erklärte Peters nach einem Treffen mit Stadtpräsident Piotr Krzystek.
Automatisierte Prozesse beschleunigten Abläufe, reduzierten Fehler und sorgten für Entlastung der Mitarbeiter von Routineaufgaben. «Das schafft Raum für echten Bürgerservice und macht staatliche Strukturen leistungsfähiger. Wer diese Chancen konsequent nutzt, kann Verwaltung grundlegend modernisieren und langfristig bezahlbar halten», betonte der CDU-Politiker zum Abschluss eines zweitägigen Informationsbesuches, an dem insgesamt drei CDU-Abgeordnete teilnahmen.
Die Stadtspitze in Stettin (Szczecin) sehe es als ihre Aufgabe, Innovationen aktiv zu fördern und in die städtische Entwicklung zu integrieren, wird Verwaltungschef Krzystek in der Mitteilung der CDU zitiert. Er sei überzeugt, dass eine konsequente Nutzung moderner Technologien langfristig mehr Wohlstand und auch mehr Sicherheit für die Bürger bringe.
Laut Peters wird in Stettin Künstliche Intelligenz unter anderem eingesetzt, um Hochwasserstände präzise vorherzusagen. Das erleichtere die Vorbereitung von Evakuierungen und schütze damit Menschenleben. Zudem ermögliche eine große Zahl hochauflösender Kameras in der Stadt die Kennzeichen- und Gesichtserkennung.
Die Daten würden 30 Tage lang gespeichert und könnten bei Bedarf zur Aufklärung von Straftaten genutzt werden. «Dadurch hat sich die Kriminalitätsbekämpfung spürbar verbessert und die gefühlte Sicherheit der Bevölkerung ist deutlich gestiegen», sagte Peters. In Mecklenburg-Vorpommern ist der Marienplatz in Schwerin der einzige öffentliche Ort, der mit Kameras von der Polizei überwacht wird.