31. Juli 2025 – dpa
Sommerflaute auf dem Arbeitsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern. Unternehmen stellen weniger ein und nicht jeder Lehrling wird nach Abschluss der Ausbildung übernommen. Viele Lehrstellen sind noch offen.
Der Ferienmonat Juli hat kaum Bewegung auf dem Arbeitsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern gebracht. Wie die Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit in Kiel bekanntgab, waren im Juli im Nordosten 64.400 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 800 mehr als im Juni. Gegenüber Juli 2024 nahm die Zahl der Arbeislosen um 1.400 zu. Mehr Arbeitslose in einem Juli hatte es zuletzt im Coronajahr 2020 gegeben.
Die Arbeitslosenquote erreichte 7,9 Prozent und lag so weiterhin über dem Bundesdurchschnitt. Die niedrigste Quote im Nordosten verzeichnete der Landkreis Rostock mit 5,8 Prozent, die höchste die Landeshauptstadt Schwerin mit 10,7 Prozent.
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Land ging innerhalb eines Jahres geringfügig um 500 auf 576.500 zurück. Als Gründe gelten die anhaltend schwache Konjunktur und der Mangel an geeigneten Fachkräften. Die Personalnachfrage lag im Juli laut Statistik um 9,2 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres.
Wenige Wochen vor Beginn des neuen Ausbildungsjahres zeichnet sich erneut ab, dass viele der angebotenen Lehrstellen unbesetzt bleiben. Rund 3.150 offenen Stellen stehen noch 2.300 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber gegenüber. Vor allem in Handel und Handwerk, im Baugewerbe und in der Gastronomie wird händeringend Berufsnachwuchs gesucht.
Allerdings verzichten Arbeitgeber vielfach auch darauf, junge Leute nach Abschluss der Lehre nahtlos zu übernehmen. So stieg im Juli die Arbeitslosigkeit der unter 25-Jährigen im Vergleich zum Juni überdurchschnittlich um 6,7 Prozent an.
Dies sei für die Zeit nach Abschluss von Berufsausbildung oder Schule nicht ungewöhnlich, sagte Thomas Letixerant, Vize-Chef der Regionaldirektion Nord. «Der weitaus größte Teil von ihnen wird im Herbst nicht mehr arbeitslos sein, denn es handelt sich dabei um ein typisches Übergangsphänomen», zeigte sich Letixerant überzeugt. Sein Appell an die Betriebe: «Es ist jetzt der ideale Zeitpunkt, sich diese jungen Fachkräfte zu sichern. Nutzen Sie diese Möglichkeit.»