24. November 2025 – dpa
Rassismus ist im Fußball in vielen Facetten vertreten. Der DFB hat zusammen mit Partnern in einem Projekt zur Problem-Bekämpfung Erfahrungen gesammelt und wird diese für weitere Projekte nutzen.
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat gemeinsam mit dem Nordostdeutschen Fußballverband (NOFV) und Makkabi Deutschland das vor drei Jahren aufgenommene Pilotprojekt im Kampf gegen Rassismus im Fußball beendet. «Wenn wir die Herausforderungen nicht lösen, werden wir auch irgendwann nicht mehr Fußball spielen oder schauen, wie wir es gewohnt sind», sagte NOFV-Präsident Hermann Winkler im Berliner Stadion An der Alten Försterei, in dem die Ergebnisse vorgestellt wurden. «Wir versuchen, Strukturen für mehrere Kreisverbände zu schaffen und das Thema zu sensibilisieren.»
Das Projekt unter dem Motto «Fußballzeit ist die beste Zeit gegen Rassismus» richtete sich an Amateurvereine in der Pilotregion des NOFV. «Wir müssen Aufmerksamkeit für das Thema schaffen, damit wir die Vereine zu Multiplikatoren im Kampf gegen Rassismus befähigen können», sagte Projektleiter Patrick Bonacker, Teamleiter für den Bereich Vereinsentwicklung beim DFB.
In den Vereinen wurden pädagogische Trainings angeboten, um sich auf dem Platz dem Thema anzunähern und nicht in einem Schulungsraum von oben herab zu dozieren. «Es ging zunächst auch darum herauszufinden, ob das funktioniert, um die Zielgruppe auf dem Platz zu erreichen», sagte Bonacker.
Laut den Verantwortlichen wurden 1.169 Amateurvertreter in 165 Vereinen erreicht und 75 Maßnahmen umgesetzt. Knapp 90 Prozent der Teilnehmenden fühlten sich durch die Maßnahmen kompetenter im Umgang mit Rassismus.
Angesichts von mehr als sechs Millionen Mitgliedern im DFB sowie zwei bis drei Millionen Zuschauern in den unteren Ligen sieht DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann noch einen weiten Weg. «Wir müssen das Thema permanent auf der Tagesordnung lassen und dürfen nicht nachlassen», sagte Zimmermann, der das Projekt auch dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) ans Herz legen will und Schulen mit beziehen möchte.
Im DFB ist nun vorgesehen, das Projekt «bundesweit auszurollen», wie Bonacker sagte. Dabei sollen die ersten Erfahrungen helfen, die er und sein Team gemacht haben: «Wir werden einen ganzheitlichen Ansatz wählen unter dem gesamten Thema Antidiskriminierung.»
Dabei muss neben der Akquise von Fördergeldern auch viel Manpower engagiert werden, um in den Verbänden und Vereinen vorstellig werden zu können. Eine Mammutaufgabe, die Bonacker «bestenfalls im nächsten Jahr» erledigt haben möchte.