07. Oktober 2025 – dpa

Keine Geschäftstätigkeit

Rohrhersteller scheitert mit Beschwerde gegen Insolvenz

Zum Richtfest kam 2016 die damalige Bundeskanzlerin. Nun befindet sich der Rohrhersteller Deutsche Bogenn auf Rügen in einem Insolvenzverfahren. Zu Unrecht, sagt der Geschäftsführer.

Der Rohrhersteller Deutsche Bogenn GmbH in Mukran auf Rügen ist mit seiner Beschwerde gegen die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gescheitert. Diese sei vom Landgericht Stralsund zurückgewiesen worden, womit sich das Unternehmen in der Insolvenz befinde, teilte ein Sprecher des zuständigen Amtsgerichtes Stralsund mit.

Das Unternehmen erklärte hingegen erneut, es sei nicht insolvent. Gegen das verfügbare Geld in sechsstelliger Höhe würden Posten in Millionenhöhe gegengerechnet, ohne dass es sich dabei um tatsächliche Verbindlichkeiten handle, so der Vorwurf des Geschäftsführers Ibrahim Mirmahmutogullari.

Vom Amtsgericht hieß es hingegen, da der Insolvenzverwalter das Unternehmen ohne Geschäftstätigkeit übernommen habe, liege eine Abwicklung nahe und eine Fortführung eher fern. Abschließend könne dazu jedoch noch keine Aussage getroffen werden.

Der Start der deutsch-türkischen Firma auf Rügen war von Polit-Prominenz begleitet worden. Beim Richtfest des Rohrwerks im Fährhafen Sassnitz-Mukran in ihrem Wahlkreis war 2016 auch die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) dabei. Damals war von der Schaffung von 65 Arbeitsplätzen in Produktion und Verwaltung die Rede gewesen.

Anfang des Jahres hatte die DAK wegen rückständiger Sozialversicherungsbeiträge einen Insolvenzantrag gegen die Deutsche Bogenn gestellt. Das Verfahren wurde laut Amtsgericht Stralsund nach Zahlung der Forderungen am 12. März beendet. Allerdings hatte danach die Fährhafen Sassnitz GmbH einen Insolvenzantrag gestellt. Beim Landgericht Stralsund liegt zudem seit Sommer 2023 eine Zivilklage des Fährhafens gegen die Firma vor.

Nach Angaben Mirmahmutogullaris wurden seit 2015 allein in die Maschinen für die Fabrik in Mukran 25 Millionen Euro investiert.

Nach Angaben des Landeswirtschaftsministeriums sind von 2016 bis 2020 8,7 Millionen Euro an Fördermitteln ausgezahlt worden. Inzwischen habe das Landesförderinstitut im Insolvenzverfahren der Deutschen Bogenn Forderungen in entsprechender Höhe zuzüglich Zinsen angemeldet.

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