13. Juni 2025 – dpa

Rente

Weg frei für Rentenplus - Schwesig betont Rentenstabilität

Vor allem für Rentner im Osten ist die gesetzliche Rente meist die einzige Einnahmequelle im Alter. Ständige Debatten um die Rentenstabilität verunsichern, warnt MV-Regierungschefin Schwesig.

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat davor gewarnt, durch fortwährende Debatten um Rentenstabilität und längere Lebensarbeitszeiten Verunsicherung zu schüren. Das Vertrauen der Bevölkerung in die Rentenversicherung sei nach wie vor groß, doch nur 20 Prozent rechneten auch mit einer auskömmlichen Rente und jede zweite Frau habe Angst vor Altersarmut. «Diese Sorgen müssen wir sehr ernst nehmen», betonte die SPD-Politikerin im Bundesrat in Berlin.

Die Länderkammer machte den Weg frei für eine Rentenerhöhung. «Wir passen die Renten an die Entwicklung der Löhne an. Zum 1. Juli wird der Rentenwert um 3,74 Prozent erhöht, also oberhalb der Inflationsrate von aktuell 2 Prozent. Das ist eine gute Nachricht für alle Rentnerinnen und Rentner in Deutschland», betonte Schwesig. Für eine sogenannte Standardrente bei durchschnittlichem Verdienst und 45 Beitragsjahren bedeute das 66 Euro mehr im Monat.

Vor allem für Menschen in Ostdeutschland sei die gesetzliche Rente von größter Wichtigkeit, da sie oftmals das einzige Alterseinkommen sei. Betriebsrenten seien teilungsbedingt die Ausnahme - wie auch Einnahmen durch Vermietung. «Deswegen sind 97 Prozent der Rentnerinnen und Rentner in Ostdeutschland allein auf die gesetzliche Rente angewiesen. Da spielt dann jeder Euro eine Rolle», erklärte Schwesig.

Es sei daher richtig, dass bei Bildung der neuen Bundesregierung vereinbart worden sei, dass das Rentenniveau bei 48 Prozent verbleibt. Zudem sei die Kopplung der Renten an die Entwicklung der Löhne ein Bekenntnis zur Stabilität und eine Frage sozialer Gerechtigkeit.

Es bedürfe einer soliden Diskussion über die Zukunft der Rente, statt die Rentenstabilität infrage zu stellen oder zu sagen, alle müssten bis zum Alter von 70 Jahren arbeiten, sagte Schwesig weiter. Wer wolle, könne länger arbeiten, doch sei das nicht für alle Berufsgruppen möglich. Der bessere Weg sei, über eine Verbreiterung der Basis der Einzahler in das gesetzliche Rentensystem nachzudenken, wie es Arbeits- und Sozialministerin Bärbel Bas (SPD) erneut angeregt hatte.

Nach deren Vorstellungen sollen auch Beamte, Abgeordnete und Selbstständige einbezogen werden. Der Deutsche Beamtenbund hatte den Vorstoß umgehend abgelehnt, Kritik kam auch vom Koalitionspartner CDU/CSU. Die Linke und der Sozialverband VdK begrüßten die Initiative dagegen.

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