25. Juni 2025 – dpa

Gewalttat auf der Straße

Angeklagter schweigt im Prozess um Doppelmord

Vor einem Haus in Schackendorf wird eine Frau getötet, ihr Partner lebensgefährlich verletzt. Er stirbt Monate später. Der Ex-Partner steht für die Tat nun vor Gericht. Und schweigt zunächst.

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Nach der Gewalttat von Schackendorf startet in Kiel der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter. (Symbolbild), Foto: Christiane Bosch/dpa

Ein 53-Jähriger muss sich seit dem Morgen wegen des Doppelmordes von Schackendorf (Kreis Segeberg) vor dem Landgericht Kiel verantworten. Sein Mandat werde sich zunächst weder zur Person noch zur Sache einlassen, teilte sein Verteidiger zum Prozessauftakt mit. Die Anklage wirft dem Ex-Partner der getöteten Frau vor, am 16. November 2024 vor dem Wohnhaus seiner ehemaligen Lebensgefährtin auf diese und ihren neuen Freund gewartet zu haben.

Als beide um 5.48 Uhr das Haus verließen, griff der Angeklagte zunächst die Frau sofort an und stach mit einem Messer mehrfach in Hals und Brust der Frau, sagte Staatsanwältin Ulrike Nützelmann. Die 51-Jährige habe durch die Attacke mindestens 14 Stiche erlitten. Nach ihr griff der Angeklagte den ebenfalls überraschten Mann an. Ihm fügte er laut Anklage mindestens sieben Stiche zu. Besonders perfide: Nachdem der Mann mehrfach auf die Frau und den Mann eingestochen hatte, soll er beiden jeweils noch weitere Stiche versetzt haben, um auf Nummer sicher zu gehen.

Die Frau starb bereits kurz nach der Tat im Krankenhaus. Der 45-Jährige wurde reanimiert, überlebte dank einer Not-Operation zunächst und war danach querschnittsgelähmt. Er starb jedoch im März.

Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft machte der Angeklagte den neuen Partner der Frau für das Ende der eigenen Beziehung zu dem Opfer wenige Monate vor der Tat verantwortlich. Nach Ansicht der Kieler Staatsanwaltschaft liegen die Mordmerkmale Heimtücke und niedrige Beweggründe vor. Angeklagt ist der Deutsche auch wegen Freiheitsberaubung und eines Verstoßes gegen das Gewaltschutzgesetz.

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