27. August 2025 – dpa

Fischerei

Bundesregierung will «fairen Kompromiss» für Ostseefischer

In der Ostsee soll nach Vorschlägen der EU-Kommission im nächsten Jahr viel weniger gefischt werden. Ist das letzte Wort dazu schon gesprochen?

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Brüssel will für den Hering keine Ausnahme mehr machen. , Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dp

Die Bundesregierung setzt sich für weitere Fangmöglichkeiten für deutsche Fischer in der Ostsee im kommenden Jahr ein. In den Verhandlungen auf EU-Ebene werbe man für einen «guten und fairen Kompromiss», sagte ein Sprecher des Agrarministeriums in Berlin. Ziel sei, die deutsche Küstenfischerei zu erhalten, sowie dass sich die Bestände nachhaltig erholen und langfristig zur Verfügung stehen. Von der EU-Kommission vorgelegte Pläne seien jetzt «der erste Vorschlag». Beschlossen würden die künftigen Fangquoten im Oktober.

Zum Schutz des Herings in der westlichen Ostsee hatte die EU-Kommission ein Ende der Ausnahmeregelung von einem Fangverbot vorgeschlagen. Insgesamt sollen sich Fangmöglichkeiten für fast alle Bestände 2026 deutlich verringern. Deutsche Ostseefischer dürfen derzeit mit kleinen Booten und passivem Gerät wie Stellnetzen gezielt Heringe fangen. Außerdem darf eine gewisse Menge als «Beifang» beim Fischen nach anderen Arten gefangen werden.

Das Agrarministerium erläuterte, es setze sich in den jährlichen Verhandlungen für eine nachhaltige Bewirtschaftung der Bestände auf Basis wissenschaftlicher Empfehlungen sein. Das heiße: keine Maßnahmen, die für die Bestandserholung nicht nötig sind, die die deutsche Küstenfischerei aber in starke Bedrängnis bringen würden - gerade für Heringe und Dorsche. Generell gebe es in der Ostsee bereits wichtige Fortschritte hin zu mehr Nachhaltigkeit in der Fischerei.

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