23. Juli 2025 – dpa
Die Haushaltsprobleme der Kommunen in Schleswig-Holstein wachsen. Das Defizit von Gemeinden, Städten und Kreisen hat sich 2024 vervielfacht. Die Ausgaben steigen schneller als die Einnahmen.
Die Haushaltslöcher in den Kommunen Schleswig-Holsteins sind im vergangenen Jahr deutlich gewachsen. Das Finanzierungsdefizit in Gemeinden, Kreis- und Amtsverwaltungen sowie kreisfreien Städten erreichte 778 Millionen Euro, teilte das Statistikamt Nord mit. Zum Vergleich: 2023 lag das Defizit noch bei 53 Millionen Euro. Der Anteil der ungedeckten Ausgaben stieg damit von 0,4 auf 5,4 Prozent.
Die Kommunen im Norden erhöhten laut Statistikamt ihre Ausgaben 2024 um 1,1 Milliarden Euro auf etwa 14,5 Milliarden Euro. Besonders stark stiegen dabei die Sozialausgaben: Sie wuchsen um 358 Millionen Euro auf 3,8 Milliarden Euro. Die gesamten Einnahmen legten um 387 Millionen Euro auf rund 13,7 Milliarden Euro zu.
Die Einnahmen aus Steuern und steuerähnlichen Abgaben stiegen nur leicht um 0,3 Prozent auf 4,8 Milliarden Euro. Zuwendungen und allgemeine Umlagen sowie Ausgleichsleistungen gingen dagegen um 2,6 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro zurück.
Trotz der schlechter werdenden Zahlen erzielte der größere Teil der Kommunen noch einen Überschuss. In 728 der 1.198 Gemeinden, Kreis- und Amtsverwaltungen sowie kreisfreien Städte gab es den Angaben zufolge 2024 noch schwarze Zahlen.