12. Juni 2025 – dpa
Wegen der Klimaerwärmung werden die Sommer vor allem im Südwesten Deutschlands zur Belastung. Hamburg steht in puncto Hitze dagegen gut da. Auch Städte in Schleswig-Holstein können sich freuen.
Zu wenig Parks mit Bäumen und Blumen, stattdessen Asphalt, Steine und Beton: Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) beklagt die Versiegelung der Innenstädte in Deutschland und fordert gesetzliche Mindestvorgaben für Grünflächen. Laut ihrem Hitze-Check sind zwölf Millionen Menschen in deutschen Städten von extremer Hitze an ihrem Wohnort betroffen. Angesichts der globalen Klimaerwärmung sind die Sommer schon jetzt vielerorts kaum zu ertragen.
Die Städte in Norddeutschland schneiden vergleichsweise gut ab. Dies hat unter anderem damit zu tun, dass die aus Satellitendaten ermittelte durchschnittliche Oberflächentemperatur der Sommermonate deutlich geringer ist als im Südwesten. Weitere Faktoren beim Hitze-Check sind die Flächenversiegelung und Grünausstattung. Von 190 untersuchten Städten erhielten 31 eine Rote Karte, 131 eine Gelbe Karte und 28 eine Grüne Karte.
In den Bundesländern Niedersachsen, Bremen, Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern wird lediglich Hildesheim mit einer Roten Karte abgestraft. Die Oberflächentemperatur in der niedersächsischen Stadt liegt bei durchschnittlich 36 Grad, fast 48 Prozent der Fläche ist versiegelt und nur auf etwa 3 Prozent wachsen Pflanzen.
Hamburg kann sich dagegen über eine Grüne Karte freuen. Der Anteil der versiegelten Flächen liegt bei 41,6 Prozent, der Grünanteil bei 3,8 Prozent. Allerdings ist auch die Oberflächentemperatur mit 31,5 Grad deutlich geringer als im niedersächsischen Hildesheim oder in Mannheim (38,4 Grad). Die Stadt in Baden-Württemberg schneidet im Hitze-Check bundesweit am schlechtesten ab. Eine Grüne Karte ging zudem an die niedersächsischen Städte Oldenburg, Nordhorn, Wilhelmshaven und Lingen sowie in Schleswig-Holstein an Kiel, Flensburg und Norderstedt.
Die Mehrheit der Städte im Norden erhält Gelbe Karten. Hannover hat zwar einen Versiegelungsanteil von 46 Prozent, aber einen Grünvolumen-Anteil von 3,6 Prozent - die rund 640 Hektar große Eilenriede zählt zu den größten Stadtwäldern Europas. Neben Hannover landen unter anderem Bremen, Bremerhaven, Braunschweig, Göttingen, Wolfsburg, Lüneburg und Osnabrück im Mittelfeld.
Gleiches gilt für die untersuchten Städte in Mecklenburg-Vorpommern: Gelb geht an Greifswald, Schwerin, Rostock und Stralsund.