01. Juli 2025 – dpa
Russlands Schattenflotte im Fokus: Deutschland und Schweden prüfen Versicherungen von Ostsee-Tankern. Auffälligkeiten können für die Schiffe Konsequenzen haben.
Deutsche Behörden nehmen in der Ostsee Tanker mit unzureichenden Versicherungen, die teils zur Umgehung von Russland-Sanktionen dienen, verstärkt in den Blick. Seit Dienstag würden Tanker-Besatzungen nach ihrem Versicherungsschutz gegen Ölverschmutzungsschäden gefragt, teilten das Bundesverkehrsministerium und das Auswärtige Amt mit. Betroffen seien Schiffe, die auf der Höhe Fehmarn ostwärts unterwegs seien. Gleichzeitig mit Deutschland starte auch Schweden die Abfrage.
«Je vollständiger das Bild, desto eher können wir gemeinsam mit unseren Partnerländern im Ostseeraum Maßnahmen bis hin zur Sanktionslistung der Schiffe ergreifen», begründete Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) das Vorgehen. Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) ergänzte: «Wir erhöhen den Druck auf die russische Schattenflotte und schützen den Lebensraum Ostsee.»
Die eingeholten Unterlagen werden der gemeinsamen Mitteilung zufolge geprüft. Auffälligkeiten können demnach zu einer europaweiten Beobachtung, Maßnahmen durch den Flaggenstaat und gegebenenfalls zur Aufnahme in die Liste sanktionierter Schiffe führen.
Der Versicherungsschutz dieser Schiffe ist den Angaben zufolge häufig unbekannt, da sie renommierte Versicherungen und europäische Häfen meiden. Die Maßnahme sei Teil europäischer Bemühungen, die russische Schattenflotte zurückzudrängen sowie die Verkehrssicherheit auf See und den Meeresumweltschutz zu verbessern. Zur Schattenflotte zählende Öltanker, seien zum Teil alt und wendeten teils unsichere Schifffahrtspraktiken an. Sie wurden etwa verdächtigt, mit ihren Ankern Unterseekabel beschädigt zu haben.