01. Juli 2025 – dpa
Aufsichtsratschef Marc Weinstock beziffert den Ergebnisunterschied auf mehr als eine Million Euro. Aktuell gibt es keine Vertragsgespräche mit Trainer Filip Jicha.
Das erneute Verpassen der Champions League hat für Handball-Rekordmeister THW Kiel große finanzielle Konsequenzen. «Der Ergebnisunterschied in der European League entsteht durch geringere Einnahmen und höhere Aufwendungen und wird sogar etwas höher als eine Million Euro ausfallen», sagte Aufsichtsratschef Marc Weinstock den «Kieler Nachrichten».
Um gegenzusteuern habe der Verein reagiert und «neues Kapital in Höhe von rund einer Million eingesammelt und das Sponsoring ausgeweitet». Der THW hatte in der abgelaufenen Saison zwar den DHB-Pokal gewonnen, die Qualifikation für die Champions League als Bundesliga-Vierter aber deutlich verpasst.
«Am Ende ist das Erreichen der Königsklasse das alles überragende Ziel. Ich freue mich über den Pokalsieg, aber das wichtigste und wirtschaftlich relevanteste Ziel haben wir verpasst», resümierte Weinstock und ergänzte: «Wenn wir die Champions League verpassen, erwirtschaften wir automatisch ein Defizit.»
In der European League sei das Geldverdienen auch in der nächsten Saison deutlich schwieriger: «Beispielsweise sinken wegen der unglücklichen Anwurfzeiten die Einnahmen aus dem Ticketing und aus dem Merchandise», so der Aufsichtsratsboss. «Die Reisekosten sind höher – man fliegt eben nicht nach Paris oder Barcelona, sondern in Städte, die man auf der Landkarte erst einmal suchen muss.»
Verhandlungen mit Trainer Filip Jicha über eine Vertragsverlängerung werden aktuell nicht geführt. Weinstock: «Filip hat noch einen laufenden Vertrag bis Sommer 2026. Wir werden uns nach der Sommerpause mit der Verlängerung beschäftigen. Jetzt ist es nicht der richtige Zeitpunkt dafür.»