25. Juli 2025 – dpa
Die Wehrführungen der Freiwilligen Feuerwehr im Norden sollten in größeren Gemeinden beruflich beschäftigt werden. Dies fordert die FDP-Fraktion. Die Landesregierung sieht weiteren Diskussionsbedarf.
Sollte die Wehrführung der freiwilligen Feuerwehr in Schleswig-Holstein künftig hauptberuflich arbeiten? Über diese Frage stritten die Fraktionen im Landtag in Kiel. Die FDP beantragte, die Wehrführerinnen und Wehrführer nicht länger ehrenamtlich, sondern beruflich zu beschäftigen.
«Die Freiwilligen Feuerwehren leisten mit landesweit über 50 000 ehrenamtlichen Einsatzkräften einen unverzichtbaren Dienst für unsere Gesellschaft», sagte FDP-Fraktionschef Christopher Vogt. Die Anforderungen seien in den vergangenen Jahren stetig gewachsen – inzwischen sprengten sie den Rahmen des ehrenamtlich Möglichen.
Vogt betonte: «Gerade für die großen Wehren braucht es schlagkräftige Strukturen, die die ehrenamtlichen Einsatzkräfte – auch in Zukunft noch – angemessen unterstützen können.» Daher sollte die Landesregierung, zusammen mit dem Landesfeuerwehrverband und den Kommunen bis zum Jahresende ein Konzept für die Einführung hauptamtlicher Wehrführungen entwickeln. Diese Option sollte vor allem für Städte und Gemeinden mit über 10.000 Einwohnern gelten, aber auch für Kreise und große Ämter in Betracht kommen.
Auch aus Sicht von Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) werden die Aufgaben komplexer und die Anforderungen größer. Dennoch stelle sich die Frage, ob es gleich die Forderung nach Hauptamtlichkeit der Wehrführung sein muss. «Die besondere Stärke unserer Feuerwehren liegt gerade in ihrer Verwurzelung im Ehrenamt als bewusste Entscheidung», erklärt sie.
Eine flächendeckende Hauptamtlichkeit würde die Kommunen laut Sütterlin-Waack vor große finanzielle und organisatorische Herausforderungen stellen. Deshalb wolle die Landesregierung auch über weitere Entlastungsmöglichkeiten sprechen. Der Antrag der FDP-Fraktion wurde einstimmig in den Innen- und Rechtsausschuss überwiesen.