25. Juli 2025 – dpa
Der Hamburger Gabelstaplerhersteller will sparen und wachsen. Das Werk in Lüneburg soll geschlossen werden. Die IG Metall kritisiert: Das Unternehmen entziehe sich sozialer Verantwortung.
Die Industriegewerkschaft Metall wirft dem Hamburger Gabelstaplerhersteller Jungheinrich wegen der geplanten Werksschließung in Lüneburg einen «Tabubruch» vor. Das geht aus einer Mitteilung der Gewerkschaft hervor. «Die Jungheinrich AG verfolgt ihr ehrgeiziges Ziel, den Umsatz bis 2030 nahezu zu verdoppeln, auf dem Rücken der Beschäftigten», sagte der zuständige Gewerkschaftssekretär Ole Drewes laut Mitteilung. Jungheinrich sei ein hochprofitables Unternehmen, das sich seiner sozialen Verantwortung entziehe.
Jungheinrich hatte Mitte des Monats ein Sparprogramm verkündet, das die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens stärken soll. Der börsennotierte Hersteller will weltweit 1.000 Stellen abbauen. Das Werk in Lüneburg mit rund 380 Beschäftigen soll bis 2027 geschlossen werden. Auch in Norderstedt und in der Hamburger Zentrale werden demnach Stellen wegfallen. Das Unternehmen kappte zudem seine Prognose für 2025.
Im Geschäftsjahr 2024 hatte Jungheinrich einen Überschuss von 289 Millionen Euro erzielt - 3,3 Prozent weniger als 2023. Der Umsatz lag bei etwa 5,4 Milliarden Euro. Anfang Mai hatte sich Jungheinrich ehrgeizige Wachstumsziele gesetzt: Bis 2030 will das Unternehmen zehn Milliarden Euro Umsatz machen.