25. Juli 2025 – dpa
Eine Verabredung zum bezahlten Sex in Wedel endet mit einer Bluttat. Jetzt steht deswegen ein junger Mann wegen Mordes in Itzehoe vor Gericht. Nicht alle Details sollen öffentlich verhandelt werden.
Vor dem Landgericht Itzehoe hat der Mordprozess gegen einen jungen Mann begonnen, der einen 56-Jährigen während sexueller Handlungen mit Messerstichen in Wedel getötet haben soll. Die Jugendkammer beriet zunächst in nicht öffentlicher Sitzung über Anträge von Verteidigung und Nebenklage zum Ausschluss der Öffentlichkeit.
Dies beschloss die Kammer aber nur für die Einlassung des Angeklagten und die Aussage des Ehemannes des Getöteten. Hintergrund ist die noch offene Frage, ob der zum Tatzeitpunkt 20 Jahre alte deutsche Angeklagte nach Jugend- oder Erwachsenenstrafrecht behandelt wird. Außerdem werde es in den Aussagen auch um das Sexualverhalten von Angeklagtem und Opfer gehen.
Die Staatsanwältin warf dem Angeklagten vor, den 36 Jahre älteren Mann am 22. Januar 2025 mit einem Küchenmesser mit elf Zentimeter langer Klinge angegriffen und ihm in den Hals gestochen zu haben, um an Geld zu gelangen. Dabei habe er dessen Tod zumindest billigend in Kauf genommen. Das Opfer sei zum Zeitpunkt des Angriffs arg- und wehrlos gewesen.
Zuvor sollen sich die beiden Männer auf einer einschlägigen Internetplattform zum Sex in der Wohnung des 20-Jährigen verabredet haben. Der Angeklagte habe 800 Euro erhalten. Nach der Tat sei der junge Mann zunächst weggelaufen, später aber zurückgekehrt, um Geld aus dem Auto des Opfers zu nehmen. Insgesamt ging es um mehrere Tausend Euro.
Ein Nachbar hörte nach Angaben der Staatsanwältin Schreie und alarmierte die Rettungskräfte. Diese fanden den 56-Jährigen mit stark blutenden Halsverletzungen. Er starb im Krankenhaus Rissen.
Die Verteidigerin des Angeklagten kündigte für den nächsten Verhandlungstag am 18. August eine Erklärung ihres Mandanten an.