27. Mai 2025 – dpa
Sie wollten Krabben aus der Nordsee fischen. Doch aus dem Meer fischten sie einen merkwürdigen, riesigen Stein. Nun steht fest, was Fischer gefunden haben.
Die Hoffnung von Krabbenfischern auf den ganz großen Fang in der Nordsee haben sich nicht erfüllt. Bei dem 70 bis 100 Kilogramm schweren Gesteinsbrocken, den Fischer André Claußen und sein Team im April aus dem Wasser geholt haben, handelt es sich um Kolophonium, ein aus Bäumen gewonnenes Harz. «Ich habe eigentlich damit gerechnet», sagte Claußen der Deutschen Presse-Agentur. Deshalb sei die Enttäuschung auch nicht groß. Zuvor hatte die «Bild»-Zeitung berichtet.
Endgültige Gewissheit habe eine Untersuchung des Alfred-Wegener-Instituts in Bremerhaven gebracht, sagte Claußen. Weil der Gesteinsbrocken stark nach Baumharz roch, sofort splitterte und leicht bräunlich aussah, hatte der 41-Jährige bereits nach dem Fund gemutmaßt, dass es sich um Kolophonium und nicht um Ambra handelt. «Für Walkotze war er zu groß.»
Claußen hatte gehofft, dass der Fund wertvoll ist. Wegen des Gewichtes des Steines waren seine Netze aufgeplatzt. Er berichtete von einem Schaden in Höhe von rund 1.000 Euro. Der Brocken befindet sich weiter in einer Lagerhalle des Fischers.
Doch wie kam das Kolophonium in die Nordsee? Auf der Facebook-Seite des Krabbenkutters schreibt das Team um Claußen, dass Kolophonium früher in großen Mengen mit Segelschiffen transportiert worden sei, zum Beispiel zur Holzpflege in der Schifffahrt, aber auch in der Fischerei, Musik (Geigenbögen) und Elektronik eingesetzt wurde. «Unser Fund stammt also sehr wahrscheinlich aus einer alten Schiffsladung, die irgendwann einmal über Bord gegangen ist – und nun nach all den Jahren bei uns im Netz gelandet ist.»